Rödersheim-Gronau Mit frischer Luft angenehmer lernen

Die Grundschule am Neuberg bekommt Lüftungsanlagen.
Die Grundschule am Neuberg bekommt Lüftungsanlagen.

Rödersheim-Gronauer rüsten ihre frisch sanierte Grundschule wegen Corona nach – Sechsstellige Kosten für Lüfter

Die Rödersheim-Gronauer Grundschule wird, sobald es geht, mit dezentralen Lüftungsanlagen ausgestattet. Damit möchte die Ortsgemeinde Lehrer und Schüler bestmöglich vor dem Coronavirus schützen – mit vertretbarem finanziellen Aufwand.

Druck durch die Aktion des Kreises haben die örtlichen Politiker dabei wohl eher nicht gespürt, als sie in ihrer jüngsten Ratssitzung die nötigen Investitionen von rund 210.000 Euro beschlossen haben. Das Thema beschäftigt sie nämlich schon seit Monaten – zumal einige von ihnen auch dem Rat der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim angehören, der sich bereits im März dazu entschlossen hat, für die beiden Standorte der Kurpfalzschule in Dannstadt und Schauernheim derartige Geräte anzuschaffen.

Bei der damals im Vorfeld erstellten Machbarkeitsstudie wurde auch die Grundschule am Neuberg untersucht. Das Ergebnis: Sie ist ebenfalls für die Installation solcher Anlagen geeignet. Die neun Geräte in Rödersheim-Gronau sind Ortsbürgermeister Thomas Angel (FWG) zufolge für acht Klassenzimmer und das Lehrerzimmer vorgesehen – jeweils ein Gerät pro Raum. Ursprünglich hatte die Kommune erwogen, auch den Speiseraum und den Stillbeschäftigungsraum im Nebengebäude, in dem der Hort untergebracht ist, damit zu versehen.

Mittlerweile gibt es jedoch Überlegungen, das Nebengebäude zu erweitern, um den voraussichtlich steigenden Betreuungsbedarf erfüllen zu können. Die hierfür nötigen An- und Umbauarbeiten würden Gelegenheit bieten, eine zentrale Lüftungsanlage einzubauen. Im frisch sanierten Hauptgebäude der Schule hätte das hingegen keinen Sinn ergeben.

In Dannstadt-Schauernheim seien sie schon so weit, den Zuschussantrag einzureichen, sagte Angel. Die eventuelle finanzielle Hilfe vom Land wollen sich die Rödersheim-Gronauer ebenfalls nicht entgehen lassen. Zumal sie dabei vielleicht sogar einmal von ihrer chronisch knappen Kasse profitieren könnten. Denn eigentlich bezuschusst das Land die Kosten für die Lüftungsanlagen nur bis zu 35 Prozent. Für besonders finanzschwache Kommunen stellt es aber zusätzliche zehn Prozent an Fördermitteln in Aussicht.

Anders als die Anlagen, die der Rhein-Pfalz-Kreis für weiterführende Schulen beschaffen will, setzen die Rödersheim-Gronauer auf Luft-Wärmepumpen. Die besitzen keine Hepa-H14-Filter, sondern erzielen ihre schützende Wirkung durch die konstante Frischluftzufuhr und den ständige Abtransport verbrauchter Luft. Hierdurch senken die Geräte die Ansteckungsgefahr erheblich und zugleich auch den Energieverbrauch. „Sie sind so groß wie ein Gefrierschrank, nicht laut, und erzeugen keinen unangenehmen Luftzug“, erklärte Roland Argus von der Verwaltung. Als weiteren Vorteil nannte er den geringen Wartungsbedarf – nicht zuletzt gegenüber Filtergeräten.

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