Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:
„Wir machen das heute zum verflixten 13. Mal“, erklärte Landrat Clemens Körner bei der Ehrung der besten Sportler im Rhein-Pfalz-Kreis noch lachend. Doch schon bald sollten andere lachen. Für ein gerüttelt Maß Amüsement sorgte etwa Organisatorin Aylin Höppner, die mit einem sympathischen Versprecher kurzerhand eine neue Sportart schuf: Inline-Speed-Dating. Während einige noch versuchten, sich das auszumalen, stellte sie klar, dass Christian Arlt in Wahrheit beim Speed-Skating brilliert hatte. Doch dann der nächste Schock: Obwohl sie alle Geldkuverts für die Geehrten persönlich zweimal abgezählt hatte, fehlte eines, als Gewichtheberin Nina Schroth ihr Präsent entgegennehmen wollte. Zum Glück blieb Höppner der Nervenzusammenbruch erspart, denn das Rätsel war schnell gelöst. Schroths Vereinskameradin Lara Dancz hatte versehentlich zwei Kuverts bekommen, da die nicht voneinander lassen wollten. Das Ganze krönte der stellvertretende Vorsitzende von Phoenix Mutterstadt, Gerhard Zachrau. Statt wie die übrigen Ausgezeichneten nur einen Umschlag abzuholen, blieb er vorn stehen und ließ sich gleich ein paar Dutzend aushändigen. „Bei der Einladung unserer Mitglieder ist leider was schiefgelaufen“, erklärte er. Was einige Zuhörer spaßeshalber darauf wetten ließ, wie lange es dauert, „bis wir in der RHEINPFALZ lesen, dass sich einer mit dem ganzen Geld ins Ausland abgesetzt hat“. (mamü) „Mit dem Geld ins Ausland absetzen“, ist ein super Stichwort. Denn die Frage, ob jemand mit den gesamten Einnahmen eines Rettichfesttags durchgebrannt sein könnte, wurde diese Woche in der Redaktion heiß diskutiert. In einer Meldung ging es um mehrere Tausend Euro, die erst bei der Traditionssause eingenommen und dann aus einem Kombi gestohlen wurden. Ein Kollege bemängelte die unpräzise Formulierung des Textes. „Das klingt, als wäre das Geld aller Schausteller weg“, nölte er. Andere meinten, es sei kaum davon auszugehen, dass die gesamten Einnahmen eines Tages in ein und demselben Auto gelegen haben. Ist doch so! Oder? Könnte es sein, dass uns da eine spektakuläre Story durch die Lappen gegangen ist? Hat es auf der Schifferstadter Festmeile vielleicht Schutzgelderpressungen im großen Stil gegeben? Hat sich Bürgermeisterin Ilona Volk womöglich zur Patin der Rettichmetropole aufgeschwungen und horrende Gebühren kassiert, um trotz leerer Kassen einige ehrgeizige Geheimprojekte angehen zu können? Den Umbau des einstigen Veranstaltungshauses „Ochsen“ zum Zentrum eines Vergnügungsparks etwa? Die Anfertigung einer Kopie des Goldenen Huts, die sie künftig bei offiziellen Anlässen tragen kann? Oder: einen Flug ins Weltall? Damit sie das Wachstum der Rettiche überwachen kann, die der MGV Concordia kürzlich da hoch geschossen hat, um Volks Staatsgebiet zu erweitern? Dann wäre der Verlust des ganzen schönen Geldes echt ärgerlich. Allein schon aus dem Grund wollen wir glauben, dass die Schutzgeld-Geschichte ein Hirngespinst ist. Reine Spekulation! (yns) Anlass für Spekulationen hat diese Woche auch Johannes Zehfuß’ Daumen gegeben. Dieser ist dick in einen Verband gehüllt. Die traktorreifengroßen Hände des Böhl-Iggelheimer Kartoffelbauern und Landtagsabgeordneten faszinieren schon ohne eine solche Verzierung. So aber werden sie zum echten Hingucker. Und eben auch zum Spekulationsobjekt: Was ist Zehfuß’ Daumen wohl passiert? Ein Unfall in Mainz? Bei Ausschuss- und Landtagssitzungen sitzt man sich doch eher den Popo wund und nicht den Daumen platt. Oder nuckelt der Pfälzer nervös daran, wenn ihm mal wieder zu viel geredet und zu wenig gehandelt wird? Zu Hause, im Südwesten des Pfälzer Gemüsegartens, brachte man den dicken Daumen gleich mit seiner landwirtschaftlichen Arbeit in Zusammenhang und munkelte etwas von Kartoffeln. In der Mitte des Kreises rührte man in der Gerüchteküche das Wörtchen schälen dazu. Und die Landredaktion in Ludwigshafen erreichte letztlich mit der Stillen Post die These: Der Zehfuß hat sich beim Kartoffelschälen in den Daumen geschnitten. Grins. Doch Zehfuß dementiert: „Wie soll ich mir als Rechtshänder in den rechten Daumen schneiden?“ Und als Strafe für die hämischen Gedanken droht er an: Bald könne er wieder zupacken mit seinen traktorreifengroßen Händen ... Autsch! (btw)