Rhein-Pfalz Kreis Land und Leute:

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Verschmiert, zerrissen, am Boden zerstört: Nein, nach den Erfolgen bei der Landtagswahl ist natürlich nicht die Rede von der AfD – vielmehr von ihren Wahlplakaten. Die seien im Vorfeld besonders oft von Vandalismus betroffen gewesen, klagte Parteivorsitzende Christiane Christen am Montag in der Sitzung des Kreistags. Die Grundregeln der demokratischen Auseinandersetzung sah Christen damit erschüttert und rief die Kreistagsmitglieder zu einer Resolution auf – also zu einem Entschluss, der die Öffentlichkeit beeinflussen soll. So so. Zumindest die übrigen Kreistagsmitglieder konnten die AfDler aber nicht beeinflussen. Sie sprachen sich geschlossen dagegen aus. Unverhältnismäßig und sinnlos sei solch ein Antrag, lautete es aus der einen Ecke, die AfD verstricke sich in Verschwörungstheorien aus der anderen. Und Jürgen Creutzmann (FDP) gab zu Protokoll, dass in seiner Heimatgemeinde Dudenhofen ja nur ganz bestimmte Plakate betroffen seien: keine mit allgemeinen Aussagen, sondern nur jene mit „Hassparolen“. Auch wenn es für die Resolution nicht gereicht hat, eine positive Seite habe die Sache ja für die AfD, meinte Creutzmann: Während er seine Plakate nun selbst wieder abhängen müsse, habe bei der AfD schon der Wähler dafür gesorgt. Irgendwie ja doch wieder demokratisch. (aier) Ja, die Landtagswahl. Sie hat in den vergangenen Wochen die Schlagzeilen beherrscht – und auch den Ablauf des vergangenen Sonntags für viele bestimmt. Für manche bis spät abends, zum Beispiel für die vielen fleißigen Wahlhelfer, die geduldig in den Wahllokalen ausharrten, sich danach am Abend durch Berge von Stimmzetteln arbeiteten und Wahlkreis- und Landesstimmen akribisch zählten. Und für manche bis noch später abends – wenn sie im Kreishaus in Ludwigshafen oder im Rathaus in Mutterstadt auf glühenden Kohlen saßen und warteten. Und warteten. Und warteten. Worauf? Auf die letzten Ergebnisse im Wahlkreis 37 – nämlich jene aus Altrip. Wie schon bei der Wahl 2011 machten es die Altriper spannend und kosteten vor allem die beiden Direktkandidaten Nerven. Zur Ehrenrettung: Die Stimmbezirke in Altrip sind vergleichsweise groß, heißt es aus dem Rathaus der Verbandsgemeinde Rheinauen in Waldsee. Schon deshalb sei mehr Zählarbeit gefragt. Dass viele Wähler Erst- und Zweitstimme splitteten, machte das Zählen und Zettelstapel-Bauen nicht einfacher. Wenn dann noch irgendwo ein Zahlendreher ist, muss gesucht werden. Und überhaupt ... Einer muss ja der letzte sein ... (umi) Die FWG Rödersheim-Gronau will mal wieder etwas Gutes tun und ruft zum Großreinemachen auf. Na die trauen sich was. Hoffentlich haben sie aus ihrer letzten guten Tat gelernt. Da haben sie es doch gewagt, matschige Wege im Ort auszubessern, ohne vorher Gott und die Welt zu informieren. Dafür gab’s von der CDU im Rat eine ordentliche Klatsche. Die monierte, dass die wirklich wichtigen Leute davon nichts wussten. Und überhaupt sei das eine Spende gewesen, also musste abgestimmt werden, aber nicht mit den FWG-Mitgliedern, weil die ja befangen gewesen seien ... großes Kino. Und das zu Recht. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder unkontrolliert sein Gutmenschentum auslebt. Also, liebe FWG, Gnade Gott, wenn nicht alle Saubermach-Vorschriften – von der Gemeindeordnung bis zum Europarecht – eingehalten werden. Und wenn nicht alle, wirklich alle von dieser Saubermänner-Aktion Bescheid wissen. Also besser mal bei den CDU-Mitgliedern klingeln, vielleicht, aber nur vielleicht machen sie ja mit. (doo)

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