Rhein-Pfalz Kreis Hybridrasen kommt

Die regenwurmgeplagten Kicker des Fußball-Regionalligisten VfR Wormatia Worms dürfen sich auf ein neues Spielfeld freuen. Am Mittwoch hat der Stadtrat grünes Licht gegeben für den Einbau eines Hybridrasens, einer Mischung aus Natur- und Kunstrasen. Die Kosten belaufen sich laut Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) auf rund 650.000 Euro.

Im Preis enthalten ist die Sanierung der Laufbahn, erläuterte Kissel. Anstatt sechs soll es künftig aber nur noch vier 400-Meter-Bahnen geben, die wieder einen Tennenaufbau bekommen. „Wir hätten uns eine Tartanbahn gewünscht, aber das ist leider nicht finanzierbar“, sagte CDU-Fraktionschef Klaus Karlin. Die Instandsetzung sei überfällig, betonte der OB: „Rasenplatz und Tennenbahn wurden 1965 nach den damaligen technischen Standards gebaut. Seither hat es keine grundlegenden Änderungen gegeben.“ Wie mehrfach berichtet, befindet sich der Rasen insbesondere von Herbst bis Frühjahr in einem desolaten Zustand. „Hauptprobleme sind die fehlende Drainage und die Regenwürmer, die den feuchten Untergrund lieben und an der Oberfläche ihre Erdhäufchen hinterlassen“, erläuterte Kissel. Auch bei der Rundlaufbahn gebe es keine Entwässerung. Für den Sportunterricht der umliegenden Schulen seien die Laufbahnen deshalb nur eingeschränkt nutzbar. Der Rasen werde gegenwärtig nur für wenige Trainingseinheiten und die Spiele der ersten Wormatia-Mannschaft genutzt. Kissel: „Bei Heimspielen werden Paletten ausgelegt, damit die Teams nicht durch Pfützen auf das Spielfeld laufen müssen.“ Wie zuvor der Haupt- und Finanzausschuss sprach sich auch der Stadtrat gegen einen kompletten Neuaufbau der Naturrasenfläche aus, der mit knapp 860.000 Euro weitaus teurer wäre. Ein weiterer Vorteil des Hybridrasens, bei dem Kunst- und Naturrasen so verflochten werden, dass die pflanzlichen Wurzeln mit den Kunststofffasern verwachsen: der Belag soll dadurch stabiler, haltbarer und belastbarer sein als ein Naturrasen. „Der neue Belag kann täglich länger bespielt werden, was ideal für die Doppelnutzung von Fußballverein und Schulsport ist“, so Kissel. Allerdings werde „die Pflege des Hybridrasens aufwendiger“, wies Kissel im Stadtrat auf jährliche Kosten von rund 5000 Euro hin. Alle fünf bis zehn Jahre sei zudem eine Revision für etwa 20.000 Euro nötig. Das Land hat laut Verwaltung eine 40-prozentige Bezuschussung in Aussicht gestellt, weitere 40 Prozent der Kosten will die Stadt tragen. Die Wormatia soll sich mit 20 Prozent beteiligen, wobei der Verein statt Geld- auch Eigenleistung einbringen könne, so der OB. Mit den Arbeiten soll nach dem Ende der Regionalliga-Saison im Mai 2015 begonnen werden. Weil der neue Belag gut sechs Monate nicht bespielt werden darf, muss die Wormatia zum Beginn der Saison 2015/16 auf andere Plätze ausweichen. (gnk)

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