Frankenthaler Umland Freiwillige fehlen: Vermutlich können nicht alle Gemeinden eine Sommerschule anbieten

Aus der Karl-Wendel-Schule in Lambsheim haben bereits 20 Schüler Interesse an der Sommerschule signalisiert.
Aus der Karl-Wendel-Schule in Lambsheim haben bereits 20 Schüler Interesse an der Sommerschule signalisiert.

Nachholen, was wegen den Schulschließungen zu kurz kam, sollen Schüler der ersten bis achten Klassen in der Sommerschule des Landes. In den letzten beiden Ferienwochen werden kostenlose Förderkurse in Deutsch und Mathematik angeboten – doch das klappt wohl nicht in allen Gemeinden.

Drei Stunden Unterricht am Tag soll es in den letzten beiden Ferienwochen, vom 3. bis 14. August, in den Schulen geben. Unterrichten sollen Lehramtsstudenten und -anwärter, Lehrkräfte, pädagogisches Personal, pensionierte Lehrkräfte sowie ältere Schüler, die dafür vorher geschult werden. Eine halbe Million Euro stellt das Land für den Unterricht, der jeweils eine Woche dauert, nach eigenen Angaben zur Verfügung.

Keine Freiwilligen für Bobenheim-Roxheim

In Bobenheim-Roxheim stellt das die Verwaltung allerdings vor ein großes Problem: Es gibt nicht genug Freiwillige, die die Förderkurse anleiten. Auf Anfrage teilt der stellvertretende Fachbereichsleiter Mike Lemke mit, dass mindestens drei Personen gefunden werden müssen, damit die Sommerschule, die auch für die beiden Grundschulen in der Realschule plus stattfinden soll, überhaupt angeboten werden kann. Von der Kreisverwaltung habe er kürzlich eine Liste mit rund 130 Namen von Freiwilligen aus dem gesamtem Kreisgebiet bekommen – drei davon aus Frankenthal. Weil in der Stadt die Nachfrage aber sehr hoch sei und die Freiwilligen sich die längere Anfahrt sparen wollen, fielen die weg. Und auch von Freiwilligen aus der näheren Umgebung habe es bereits erste Absagen gegeben. „Ich gehe davon aus, dass wir keine Freiwilligen finden“, sagt Lemke. Für die 53 Anmeldungen von Grundschul- und Realschulkindern hieße das: keine Sommerschule.

Sollten sich nicht bald weitere Freiwillige finden, will Lemke bei der Kreisverwaltung in Ludwigshafen nachfragen, ob er auch andere Leute rekrutieren kann. Unterrichten darf laut Lemke nämlich nicht jeder. „Bestimmte Kriterien müssen erfüllt werden“, sagt er – etwa eine pädagogische Vorbildung oder der Nachweis eines Erste-Hilfe-Zertifikats. Wenn möglich, will Lemke dann im Freundes- und Bekanntenkreis nach potenziellen Freiwilligen Ausschau halten.

45 Kinder aus der VG interessiert

Auch die VG Lambsheim-Heßheim soll die Freiwilligenliste vom Kreis am Freitag erhalten, teilt Bürgermeister Michael Reith (SPD) mit. Er sei zuversichtlich, darüber genug Lehrer finden zu können. Eine Abfrage in den Grundschulen habe ergeben, dass rund 45 Kinder an der Sommerschule teilnehmen würden (Lambsheim 20 Schüler, Heßheim elf, Großniedesheim neun, Beindersheim 15). Stattfinden sollen die Förderkurse, für die mindestens zehn Schüler zusammenkommen sollen, an der Karl-Wendel-Schule in Lambsheim. Laut Reith wäre aber auch ein zweiter Standort in Heßheim denkbar, sofern dort die Mindestteilnehmerzahl erreicht werden kann.

20 Anmeldungen aus dem Leiningerland

Im Landkreis Bad Dürkheim organisieren die VG-Verwaltungen die Sommerschule für die Klassenstufen eins bis vier, die Kreisverwaltung übernimmt die Planung für die weiterführenden Schulen bis zur Klassenstufe acht. Für die Grundschüler soll die Sommerschule in Hettenleidelheim und Bobenheim am Berg angeboten werden, für Schüler der höheren Klassen hat man unter anderem das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Bad Dürkheim bestimmt. Rund 20 Anmeldungen sind bisher bei der VG Leiningerland für die Klassenstufen eins bis vier eingegangen, teilt die Verwaltung auf Anfrage mit. Noch bis Freitag, 10. Juli, können Eltern ihre Grundschulkinder über ein Formular, das auf der Webseite zum Download angeboten wird, anmelden. Aus den weiterführenden Schulen sind bisher über 70 Anmeldungen bei der Kreisverwaltung eingegangen. „Die Ankündigung des Landes kam sehr kurzfristig, wir hätten uns frühere Informationen gewünscht. Doch wir übernehmen diese Aufgabe gerne, denn wir begrüßen dieses Angebot“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU).

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