Rhein-Pfalz Kreis Dann eben ohne die Kirche

Rödersheim-Gronau. Der Bebauungsplan

Dass der Bebauungsplan geändert werden soll, hatte der Bauausschuss bereits am 28. Februar 2012 entschieden. Demnach sollte das ursprünglich einmal geplante Seniorenheim aus der Planung herausgenommen und die entsprechende Fläche als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden. Es galt allerdings, zunächst noch einige Dinge zu klären: Wird die Küferei Weisbrodt weitergeführt? Wie geht es mit dem landwirtschaftlichen Betrieb Scherner weiter? Der dritte Aspekt betraf die katholische Kirche. Die Liegenschaftsverwaltung des Bistums Speyer hatte sich am 15. März 2013 bei der Gemeinde gemeldet und darum gebeten, den Weinberg östlich des Kirchengebäudes in den Geltungsbereich des Bebauungsplans einzubeziehen.

Ende März war klar, dass die Familie Weisbrodt ihren Betrieb fortführen wird, also auch in Zukunft Fässer im Freien mit Hammerschlägen bereift und das Holz mit einer Motorsäge zugeschnitten wird. Die im ursprünglichen Bebauungsplan festgelegten Lärmschutzvorschriften mussten daher bestehenbleiben. Der Betrieb Scherner wiederum wollte keine Änderungen im Bebauungsplan. Die Angelegenheit mit der Kirche sollte jedoch länger dauern.

Am 16. April 2013 fand eine Ortsbegehung statt, an der neben Ortsbürgermeister Karl Arnold (parteilos) Vertreter der Verwaltung und eines Planungsbüros teilnahmen. Schon damals wurden Bedenken laut, da die Kirche historisch immer freistand und der Weinberg in Kombination mit der Zehntscheune den Ortskern präge.

Gleichwohl wurde der zunehmende Verfall der Scheune bemerkt. Die Kosten für die Sanierung des Dachs wurden später auf 50.000 bis 60.000 Euro geschätzt. Zu viel, als dass die Kommune diesen Betrag hätte übernehmen können. Also ermächtigte der Ausschuss am 14. Mai 2013 Arnold und die Verwaltung, mit dem Bischöflichen Ordinariat in Speyer über die Aufnahme des Weinbergs in den Bebauungsplan und den Erhalt der Zehntscheune zu verhandeln.

Am 6. Dezember teilte die Kirche mit, dass sie der Überplanung der Fläche zustimmt. Über die mögliche Sanierung der Scheune müsse jedoch zuerst der Vorstand der Pfarrpfründestiftung entscheiden. Am 31. Januar dieses Jahres hieß es schließlich von Seiten des Bistums Speyer, zur Instandhaltung des historischen Gebäudes könne keine verbindliche Aussage getroffen werden. Also kamen Bau- und Landwirtschaftsausschuss am 12. Februar überein, die Änderung des Bebauungsplans ohne das Kirchen- beziehungsweise Pfarrhausgrundstück einzuleiten. Diesem Vorgehen stimmte der Gemeinderat nun zu. (mamü)

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