Rhein-Pfalz Kreis Büroleiter kündigen

Künftiger Sitz der Verbandsgemeinde Leiningerland: das Rathaus der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land.
Künftiger Sitz der Verbandsgemeinde Leiningerland: das Rathaus der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land.

Reinhold Pfuhl, der seit sechs Jahren als Büroleiter die Fäden in der Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land zusammenhält, wird neuer Leiter der Verbandsgemeindeverwaltung Rhein-Selz mit Sitz in Oppenheim. Seinen neuen Job in der 40.000 Einwohner zählenden Verbandsgemeinde im Kreis Mainz-Bingen beginnt er am 1. Januar. Pfuhl, der diese Woche 52 Jahre alt wird, war seit Oktober 1990 bei der Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land beschäftigt. Er nannte gestern gegenüber der RHEINPFALZ „persönliche Gründe“ für seinen Weggang. Die künftige Stelle sei eine „neue Herausforderung“, sagte er. Pfuhl wollte die Frage nicht beantworten, ob sein Weggang mit dem neuen Bürgermeister Frank Rüttger (CDU) und dessen Vorstellungen für die Verwaltung zu tun habe. Der Ebertsheimer sagte nur: „Ich gehe ungern, es hat mir immer Spaß gemacht mit den Kollegen.“ Er fügte an: „Ich wünsche der Verbandsgemeinde alles Gute.“ Das Amt als ehrenamtlicher Beigeordneter des Landkreises Bad Dürkheim will der SPD-Mann behalten. Ebenso wortkarg, was die Gründe für seinen Abschied angeht, gibt sich Dominic Jonas, der seit April 2014 Büroleiter der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim war. Auch er nennt „persönliche Gründe“ und eine „neue Herausforderung“, die ihn zum Weggang bewegt hätten. Jonas wird von Mitte Januar an bei der VG-Verwaltung Weilerbach (14.000 Einwohner, Kreis Kaiserslautern) den Fachbereich Natürliche Lebensgrundlagen und Bauen leiten. Der 37-jährige Hochspeyerer hatte von 2001 bis 2014 für die Verbandsgemeinde Hochspeyer gearbeitet und dort zuletzt den Bereich Bürgerdienste geleitet. Reinhold Pfuhl hätte eigentlich Büroleiter der Verbandsgemeinde Leiningerland werden sollen, Dominic Jonas sein Stellvertreter. Frank Rüttger (CDU), der künftige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Leiningerland, sagte gegenüber der RHEINPFALZ, er bedauere den Weggang der beiden. „Es sind persönliche Entscheidungen“, so Rüttger. Er bestätigte RHEINPFALZ-Informationen, wonach bei Pfuhl die Aufteilung der Verantwortlichkeiten nicht auf Gegenliebe gestoßen sei: „Das hat eine Rolle gespielt.“ Reinhold Pfuhl wäre nach den Planungen Rüttgers „für die Steuerung der Verwaltung“ zuständig gewesen, Jonas hätte den Bereich Personal (in der neuen Verwaltung arbeiten knapp 100 Mitarbeiter) zu verantworten gehabt. Derzeit werden laut Rüttger mit der Kommunalaufsicht, also der Kreisverwaltung Bad Dürkheim, die Modalitäten für eine Ausschreibung der Leitungsfunktion geklärt. Kommissarisch würden die bisherigen Stellvertreter der Büroleiter die Aufgaben wahrnehmen. Erwin Fuchs, der seit 1990 die Bauabteilung der Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land geleitet hat, wird die Verwaltung ebenfalls verlassen: Er will in den vorzeitigen Ruhestand gehen. „Im Januar will ich den Antrag dafür stellen“, sagt der 58-Jährige. Damit nimmt Fuchs eine Regelung in Anspruch, die speziell für Beamte in Fusionsgemeinden gilt. Sie können innerhalb von zwei Jahren, in diesem Fall bis Ende 2019, entscheiden, ob sie in den Ruhestand gehen möchten. Wer wie Fuchs mindestens 40 Jahre lang im öffentlichen Dienst war, kann abschlagsfrei gehen. Bedingung für die Bewilligung ist nach Angaben von Pfuhl, dass die Stelle mit jemandem aus dem eigenen Haus besetzt werden kann und somit Personalkosten gespart werden. Wann genau Erwin Fuchs Pensionär wird, stehe noch nicht fest, sagte er gestern. Denn der neue Bürgermeister und der neue Verbandsgemeinderat Leiningerland müssen sich mit seinem Gesuch noch befassen: die erste Sitzung des Verbandsgemeinderats Leiningerland ist am Donnerstag, 11. Januar, 19 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus in Gerolsheim geplant. Erwin Fuchs ist seit 1974 im öffentlichen Dienst. Bevor er in die Verbandsgemeindeverwaltung Grünstadt-Land kam, war er bei der Stadtverwaltung Frankenthal beschäftigt. Auch Fuchs will zu den Gründen, die ihn zum Gehen veranlassen, öffentlich nichts sagen. Insgesamt liegen laut Rüttger drei Anträge für die vorzeitige Versetzung in den Ruhestand vor. Ein Vergleich: In der im Sommer 2014 fusionierten Verbandsgemeinde Rheinauen (Sitz: Waldsee, Rhein-Pfalz-Kreis) mit ihren heute 66 Mitarbeitern hatten sieben Beamte relativ bald einen solchen Antrag gestellt.

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