Rhein-Pfalz Kreis Anpfiff für Kunstrasen-Spielfeld

Dannstadt-Schauernheim. Der Bolzplatz hinter der Kurpfalzhalle in Dannstadt bietet ein trauriges Bild: Der Rasen auf der ehemaligen Ackerfläche hat schon bessere Tage gesehen, auch die Tore machen nicht mehr viel her. Das soll sich nach dem Willen des Ortsgemeinderats von Dannstadt-Schauernheim bald ändern. Die Entscheidung des Gremiums, das Projekt teilweise zu finanzieren, ist auch dem engagierten Einsatz der „Freunde des Sports“ zu verdanken. Die private Initiative einiger Bürger setzt sich seit Langem für die Sanierung des Bolzplatzes ein und hat das Projekt durch ihre Spendenaktion erst möglich gemacht. „Die Fraktion war am Anfang gegen den Bolzplatz, sollte doch hier auf Kosten des Haushalts der Ortsgemeinde ein Projekt für eine Gruppe von Sportlern finanziert werden“, teilte Jens Naumann in seiner Stellungnahme für die Christdemokraten mit. In der Zwischenzeit hätte die Initiative „Freunde des Sports“ eine so große Summe von Spendern und Sponsoren eingenommen, dass sich die Situation nach Meinung der Fraktion geändert habe. Die Umgestaltung des Bolzplatzes bei der Kurpfalzhalle war seit Februar 2013 mehrmals Gegenstand in Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses und des Rats der Verbandsgemeinde. Die Überlegung, aus dem im Winter teilweise einer riesigen Schlammpfütze gleichenden Bolzplatz ein attraktives Kunstrasenfeld zu machen, gibt es bereits seit 2009. Verbandsbürgermeister Stefan Veth (CDU), die Beigeordneten und die Fraktionsvorsitzenden des Verbandsgemeinderats hatten sich im Juli mit Mitgliedern der Initiative „Freunde des Sports“ getroffen. Diese gingen daraufhin auf eine „Sponsoring-Tour“, um einen Beitrag zur Finanzierung des Platzes zu leisten. Der Erfolg ihres Vorhabens sollte darüber entscheiden, ob sich die Verbands- und die Ortsgemeinde finanziell an dem 69.500 Euro teuren Projekt beteiligen würden. In der Folge hatten sich die „Freunde des Sports“ nicht nur um Geldspenden bemüht, sondern auch um den Verkauf von Flächen für Bandenwerbung am zu entstehenden Kunstrasenfeld. So sind insgesamt 22.360 Euro zusammengekommen: 13.440 Euro aus dem Verkauf der Werbefläche, 8920 Euro wurden von Firmen und Privatpersonen gespendet. Die Gemeinde darf außerdem mit einem Landeszuschuss von 18.000 Euro rechnen, sodass jeweils knapp 14.600 Euro von der Verbands- und der Ortsgemeinde aufzubringen sind. „Aus dem Anteil der Verbandsgemeinde kommen etwa 56 Prozent über die kommende Verbandsgemeindeumlage ebenfalls noch als Belastung auf die Ortsgemeinde zu“, gab Naumann zu bedenken. „Dies ist immer noch viel Geld.“ Trotzdem sei das Engagement der „Freunde des Sports“ zu würdigen und zu respektieren. Auch die Grünen und die gemeinsame Fraktion aus SPD und FDP sprachen sich für das Projekt aus und lobten die Arbeit der Initiative. Das neue Feld soll gemäß dem Standard des Deutschen-Fußball-Bunds eine Fläche von 20 mal 13 Metern abdecken, von einer Bande eingerahmt werden und für alle Kinder und Jugendlichen frei zugänglich sein. Horst Renner, Sprecher der Initiative, freut sich über die Entscheidung des Ortsgemeinderats: „Das war ein wichtiger Schritt. Es hat lange gedauert, aber unsere Vorfreude ist jetzt umso größer.“ Renner und seinen Mitstreitern geht es darum, den Freizeit- und Breitensport in der Gemeinde stärker zu fördern und mit einem attraktiven Bewegungsangebot für eine Alternative zu Handy, PC, Tablets und Spielkonsolen zu sorgen. „Kinder, vor allem Ganztagsschüler, werden täglich von Erwachsenen beaufsichtigt“, sagt der Vater von drei Kindern. „Sie brauchen einen Platz, an dem sie sich spontan treffen und unter sich sein können.“ Ob die Finanzierung der Umwandlung des Bolzplatzes in ein Kunstrasen-Minispielfeld gesichert ist, entscheidet sich in der Sitzung des Verbandsgemeinderats am Mittwoch. Stimmen die Delegierten für die Teilübernahme der Kosten, steht der Umsetzung des Projekts nichts mehr im Weg. „Ich rechne fest damit, dass auch der Verbandsgemeinderat der Sache zustimmen wird“, sagt Ortsbürgermeister Bernd Fey (CDU).

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