Rhein-Pfalz Kreis 900 Polizisten schützen Fest

Ein friedliches und fröhliches Familienfest soll der Rheinland-Pfalz-Tag in Worms werden, zu dem vom 1. bis 3. Juni 300.000 Besucher erwartet werden. Die Kosten, die auf die Stadt allein für die Sicherheitsmaßnahmen zukommen, belaufen sich laut Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) auf rund 430.000 Euro.

Um für größtmögliche Sicherheit zu sorgen, spielten die Veranstalter im Vorfeld Szenarien von einfachen Störungen bis zur Evakuierung der Festmeile durch. Das erklärte Kissel gestern bei der Unterzeichnung des Sicherheitskonzepts vor Vertretern des Landes und der Stadtverwaltung. Seit der Bewerbung zur Ausrichtung des Rheinland-Pfalz-Tages vor sechs Jahren und der Zusage des Landes 2016 hätten sich die Rahmenbedingungen stark verändert. Durch Unglücke wie bei der Love-Parade 2010 in Duisburg und die abstrakte Terrorgefahr seien die Vorkehrungen verschärft worden, so Kissel. Auch das vorliegende Konzept, das 16 Arbeitskreise in zweieinhalb Jahren ausgearbeitet hätten, werde immer noch verfeinert. Mitgewirkt haben neben der Mainzer Staatskanzlei und der externen Sicherheitsberaterin Brigitte Rottberg unter anderem die Bundespolizei und das Landeskriminalamt. 900 Polizisten werden die rund 340.000 Quadratmeter große Veranstaltungsfläche zwischen Hauptbahnhof und Rheinpromenade mit 900 Objekten, 13 Bühnen, 32 Aktionsflächen und 400 Ständen schützen. Der Verkehr wird weiträumig umgeleitet. Sicherheitsvorkehrungen von der Taschenkontrolle bis zur Kameraüberwachung werden getroffen, berichtete Ordnungsamtschefin Angelika Zezyk. An etwa 40 Punkten werden stationäre und mobile Sperren errichtet, zum Beispiel mit Lastwagen. Im Auftrag der Stadt ist ein Sicherheitsdienst unterwegs, ferner sind 60 Feuerwehrleute, bis zu 120 Sanitäter sowie etwa 160 bis 180 Helfer vom Technischen Hilfswerk und anderen Organisationen im Einsatz. Zusätzlich wollen sich mehr als 300 Bürger ehrenamtlich als Ordner engagieren. Für Notfälle wurden vier Unfallhilfsstellen und ein Behandlungsplatz für 50 Menschen eingerichtet. Wichtig ist laut Rottberg auch die Arbeit des Entsorgungs- und Abfallbetriebs: „Sauberkeit vermittelt Sicherheit.“ Man wisse um den verschuldeten städtischen Haushalt, sagte Clemens Hoch (SPD), Chef der Mainzer Staatskanzlei. Bei künftigen Ausrichtern werde sich das Land überlegen müssen, wie Sicherheitskonzepte künftig finanziert werden. „Es ist kein gutes Bild, wenn viel Geld für Sicherheit und weniger für das Feiern ausgegeben wird.“ OB Michael Kissel unterstrich die Bedeutung des Landesfests für Worms, das sich dort als lebenswerte Stadt und Wirtschaftsstandort präsentieren könne. Außerdem solle der Rheinland-Pfalz-Tag die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt stärken.

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