Pirmasens Wie im Vorjahr: Nur TuS-Läufer bei Heimrennen auf ersten fünf Plätzen

HELTERSBERG. Das Maß aller Dinge in der südwestpfälzischen Läuferszene ist derzeit der für den TuS Heltersberg startende Jonas Lehmann. Der 24-Jährige aus dem saarländischen Limbach gewann gestern eindrucksvoll sein Heimrennen, den Lindenparkfestlauf des TuS Heltersberg über 13 Kilometer, in 42:43,3 Minuten vor seinen beiden Vereinskollegen Tim Könnel (44:17,50) und Tom Heuer (44:47,5).

Der Vorjahreszweite Matthias Hecktor kam als Vierter (44:58,8) und André Bour (48:10,10) als Fünfter ins Ziel in der Dorfmitte. Damit belegten wie im Vorjahr nur Läufer des TuS Heltersberg die ersten fünf Plätze. „Jonas hat wenig trainiert, er kam erst aus dem Urlaub in Südtirol zurück“, gab Lehmanns Vater Heinz vor dem Start noch zu bedenken. Und Tim Könnel, das 19-jährige Läufernachwuchstalent des TuS Heltersberg, prophezeite: „Heute gewinnt Jonas, Matthias Hecktor wird Zweiter.“ Letztlich behielt er beim Sieger recht, irrte sich aber – aus seiner Sicht erfreulich – im Zweitplatzierten. Der sehr ehrgeizige Medizinstudent konnte die ältere Läuferriege um Hecktor, Bour und Heuer beim Heimrennen hinter sich lassen. „Die Beine fühlten sich etwas zäh an, weil ich wenig gelaufen bin, abgesehen vom elf Kilometer langen Karwendel-Lauf vor zwei Wochen mit 1460 Höhenmetern“, erklärte Lehmann im Ziel. Dessen Ziel für 2014, wie das aller anderen Eliteläufer des TuS, ist die deutsche Berglaufmeisterschaft Ende September im Chiemgau. Als sich nach dem Start der 114 Teilnehmer Lehmann schon früh vom Feld absetzte, gehörte das Trio Könnel, Heuer und Hecktor zu den Verfolgern. Könnels Taktik, bis zum Wechsel des Waldweges auf die Straße bei Kilometer sechs einen Ausbruchversuch zu starten, ging auf. „Als wir auf die Landstraße von Johanniskreuz in Richtung Heltersberg kamen, hatte ich einen kleinen Vorsprung herausgelaufen und konnte ihn bis ins Ziel halten“, berichtete Könnel. „Mehr war heute bei mir nicht drin“, sagte Hecktor. Berufsbedingt habe er die vergangenen zwei Wochen nur wenig trainieren können, gab der 40-Jährige Ramsteiner zu bedenken. Überglücklich zeigte sich Tom Heuer. „Ich war selbst überrascht, meinen dritten Platz halten zu können“, freute sich der 44-jährige Maschinenbauingenieur aus Jakobsweiler im Donnersbergkreis. Bei den Frauen musste sich Jessica Kammerer vom TuS Heltersberg in 52:01,0 Minuten mit Platz zwei hinter der Französin Christine Poyet (51:17,7) begnügen. Streckensprecher Wolfgang Behr aus Rülzheim hatte lautstark Kammerer als Favoriten angesagt, musste dann aber seine Prognose kurz vor dem Einlauf revidieren, als sich abzeichnete, dass die 31-Jährige aus dem elsässischen Wissembourg in Führung liegt. „Weil das Begleitrad ständig vor mir fuhr, wusste ich, dass ich führe“, erzählte die Gewinnerin im Ziel. Die französische Halbmarathon-Jugendmeisterin von 2004 hatte 43 Sekunden Vorsprung auf Kammerer. Die nahm ihren zweiten Platz gelassen: „Ich find’s gut, dass beim Heimrennen nicht alle Platzierungen an TuS-Läufer gehen, das nenne ich gastfreundlich“, scherzte die 35-jährige Erzieherin und Pfälzerwaldmarathon-Siegerin vom Vorjahr. Die drittplatzierte Andrea Groch aus Kaiserslautern startete gemeinsam mit Ehemann Martin und Mutter Sonja Schwehm und war mit dem Erreichten überglücklich. „Ich jogge jetzt noch mit meinem Mann die 25 Kilometer nach Kaiserslautern zurück“, kündigte sie an. Doppelten Grund zur Freude hatte Heinrich Hoffmeister. Der 57-jährige Ortsbürgermeister von Lemberg hat zum einen seinen 100.000. Laufkilometer absolviert und zum anderen legte er bei seinem ersten Wettkampf in diesem Jahr bei anspruchsvollen Bedingungen – es war sehr schwül – eine beachtliche Zeit von 1:04:10,5 Stunde hin. Es fehle nur noch an Wettkampfhärte, bilanzierte er. Derweil konnten sich die Geschwister Emma (11) und Luke (8) Röckel aus Rodalben beim Zieleinlauf schon geduscht freuen. Die beiden waren beim 1000-Meter-Schülerlauf jeweils Dritte ihrer Altersklasse geworden. Zur Belohnung gab es ein großes Stück Kuchen von Papa Christian.

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