Pirmasens Weber macht den „Teenies“ Beine
HERMERSBERG. Der Kader des SV Hermersberg scheint in einen Jungbrunnen gefallen, und für Aufsteiger Sportfreunde Bundenthal beginnt am Sonntag just in Hermersberg (Anstoß: 15 Uhr) das Abenteuer Landesliga. Das sind augenfällige Vorzeichen des niegelnagelneuen Südwestpfalz-Derbys, sofern die Bezeichnung Derby überhaupt angebracht ist. Zwar trennen die beiden Vereine nur 47 Kilometer, doch eine echte Rivalität mit symbolhafter Bedeutung ist nicht gegeben.
Ergo geht es letztlich im Match im Stadion am Steingarten weniger ums Prestige als um die ersten Meisterschaftszähler. Hermersbergs bundesligaerfahrener Trainer Frank Weber (vier Spiele, ein Tor für KFC Uerdingen) ist dabei, beim SVH „einen gewaltigen Umbruch“, wie es Spielleiter Klaus Dahler bezeichnet, umzusetzen. „Sehr viele Spieler aus der eigenen A-Junioren-Mannschaft, die nur knapp den Verbleib in der Verbandsliga verpasste, sollen integriert werden“, so Dahler. Doch weil die Saison der A-Junioren lange dauerte, blieb dem Nachwuchs nur eine knappe Woche zwischen dem letzten Spiel und Trainingsauftakt bei den Aktiven. Jedoch habe sich Weber schon als „absoluter Fachmann“ erwiesen, es seien bereits Fortschritte bei Hermersbergs Fußballteenagern zu erkennen. Weber sei ein „cleverer Stratege“, der es verstehe, „die ganz jungen Spieler einzubinden“. Der 48-Jährige sei „kein Kumpeltyp“, agiere aber stets mit viel Verständnis für seine jüngsten Akteure. Es sei deutlich zu merken, dass es den Spielern sehr viel Spaß macht. Die Vorbereitung sei richtig gut gelaufen. Doch der sehr erfahrene Spielleiter weiß auch, „dass alles hinterfragt wird, wenn du drei Spiele gemacht und keinen Punkt geholt hast“. Daher sei es eminent wichtig, gegen Bundenthal ein Drei-Punkte-Paket zu schnüren. Eine wichtige Rolle spiele da Philipp Weishaar, der nach Kreuzbandriss nun wieder schmerzfrei spielen könne, Kopf der Mannschaft und Chef der Abwehr sei. An seiner Seite habe Innenverteidiger Jan Franz „sehr große Fortschritte gemacht“. Routine ist auf der Sechserposition gefragt und gegeben, wo Christian Schweig (32) abräumt und Fäden zieht. Mit dem vom TuS Landstuhl gekommenen Björn Czeblouch bildet Schweig die Doppelsechs. Die beiden seien wichtige Stabilisatoren des Spiels. Auf der Zehn agiert mit Dennis Müller ein Akteur, der beim SC Hauenstein Oberligaerfahrung sammelte. An seiner Seite hat Müller mit Manuel Schütz und Timm Dudek, mit 30 Treffern Torschützenkönig der A-Junioren-Verbandsliga, zwei ganz junge Offensivkräfte an seiner Seite. „Unser Altersschnitt liegt knapp unter 21“, freut sich Dahler. Stefan Nagy, nunmehr im fünften Jahr Trainer der Bundenthaler, hofft, dass zum Saisonauftakt noch viel von der Aufstiegseuphorie rüber kommt. „Nach sieben langen Wochen der Vorbereitung sind alle heiß und neugierig auf die Landesliga“, so Nagy. Sicher werde der Start nicht einfach, „denn Hermersberg ist eine gute Adresse“. Gleichwohl werde Bundenthal auch auswärts versuchen, das Spiel zu dominieren. Eine defensive Grundhaltung liege seinem Team eh nicht. Ein Viertel der Mannschaft rekrutiert sich aus ehemaligen Busenberger Spielern. Da ist Torwart Björn Herzig zu nennen, der in der vorigen Bezirksliga-Runde eine imponierende Saisonleistung abgeliefert habe. Herzig spielte bereits vor zwei Jahren in Bundenthal, war dann nach Busenberg gewechselt, weil er mal als Stürmer ran wollte. Er machte dies eine Saison lang und zog dann wieder die Torwarthandschuhe an, dies wieder in Bundenthal. „Er hat seitdem einen Riesenschritt nach vorne gemacht“, lobt Nagy seinen Keeper. Und das Jahr als Feldspieler komme ihm aktuell als Torwart zu Gute. „Man kann ihm jeden Ball zurückspielen“, ist Nagy von den fußballerischen Fähigkeiten seines Keepers überzeugt. Auch die beiden noch sehr jungen Spieler Daniel Leier (20) und Tim Hecker (20) hätten, aus der Busenberger B-Klasse-Mannschaft kommend, „positiv überrascht“ und „sehr auf sich aufmerksam gemacht“. Und Dominik Will – auch so ein Junger, wie Nagy erzählt – habe sich richtig gut entwickelt. Weiter spielt —Die neu aufgestellte SG Eppenbrunn, die in der vorigen Saison nur sieben Punkte sammeln konnte, will alles besser machen und gastiert zum Saisonauftakt heute (16 Uhr) beim VfR Baumholder. |ig