Pirmasens Nur trübe Erinnerungen an brutale Prügelei

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Wegen einer brutalen Schlägerei in der Blümelstalstraße am 19. März vergangenen Jahres verhandelt derzeit das Pirmasenser Jugendschöffengericht gegen drei Männer zwischen 21 und 19 Jahren aus dem Landkreis. Zeugen berichten von verstörenden Bildern.

Sechs Männer hätten nachts auf einen Mann brutal eingeschlagen, berichtete ein älterer Anwohner, der durch den Lärm wach geworden war. Die hätten geschlagen, getreten, auch mit Gegenständen – in Magen, Rücken und Gesicht. Zwei seien fortgerannt, vier hätten weitergemacht. Einer mit „Schneppekäppi“ habe dem Opfer noch einen Mülleimer auf den Kopf geschlagen. Auf dem Boden sei eine Blutlache gewesen. Er habe gedacht, der Mann sei tot. Aber nach fünf Minuten sei der aufgestanden und habe gefragt, ob er im Gesicht noch gut aussehe, sagte der Zeuge. „Als Rudel auf einen drauf, ist ein No Go“, befand er. Die Gesichter der Täter hatte er nicht gesehen und er erkannte die Angeklagten nicht wieder. Aber er konnte die Kleidung beschreiben. Und es gibt ein Video, auf dem die Tat selbst aber nicht zu sehen ist.

Ein älterer Autofahrer berichtete von einem Pulk von vier Männern, die „mit Wucht einen Mann getreten hatten, der sich nicht wehren kann“. Einer habe immer wieder gegen dessen Kopf getreten. Einen der Angeklagten will der Zeuge an Gesicht und lockigem Haar wiedererkannt haben.

Zwei Tage Krankenhaus

Das 35-jährige Opfer, ebenfalls aus dem Landkreis, gab an, es habe in einer Kneipe seinen Geburtstag gefeiert. Dort habe es eine verbale Auseinandersetzung mit dem 21-jährigen Angeklagten gegeben. Im Freien sei dann eine ganze Gruppe auf ihn los. Genaue Erinnerung hatte er nicht. Er sei stark angetrunken gewesen. Einer habe ihn gefragt, ob er Russe sei, erinnerte er sich. Weil er russisch-sprachige Freunde habe, benutze er manchmal russische Wörter, sagte der 35-Jährige. Das habe einem wohl nicht gefallen, mutmaßte er. Er habe zwei Tage im Krankenhaus bleiben müssen, Gesichtsprellungen und psychische Probleme erlitten.

Der älteste Angeklagte entschuldigte sich bei ihm. Wofür, wollte er aber nicht sagen. Zu den Vorwürfen hatten er und ein 19-jähriger Angeklagter geschwiegen. Ein weiterer 19-jähriger Angeklagter hatte gesagt, er sei bereits sehr besoffen in die Kneipe gegangen und wisse nur noch Bruchteile von dem Tag. An eine Schlägerei erinnere er sich nicht und der Name des Opfers sage ihm nichts.

Die Verhandlung wird am 9. Oktober fortgesetzt.

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