Pirmasens Grimm schlägt zweimal zu

Lass dich umarmen! Doppel-Torschütze Christian Grimm jubelt nach dem 1:0 für den FKP, der erstmals zur Startelf gehörende Luca E
Lass dich umarmen! Doppel-Torschütze Christian Grimm jubelt nach dem 1:0 für den FKP, der erstmals zur Startelf gehörende Luca Eichhorn (Nummer 2) und Salif Cissé eilen zur Gratulation herbei.

«STUTTGART.» Marco Steil war beim FK Pirmasens mal wieder der Wortführer auf dem Platz. Nach dem 2:2 (1:0) gestern im Fußball-Regionalligaspiel beim VfB Stuttgart II die richtigen zu finden, war aber auch für den Kapitän nicht ganz einfach: „Ich weiß noch nicht so recht. Wenn du 2:0 führst, ist das so eine Sache mit dem Zufriedensein.“

Angesichts des schnellen Ausgleichs der Schwaben wäre aber auch noch eine Niederlage möglich gewesen. Unterm Strich, so „Steilos“ versöhnliches Fazit nach den zwei Auswärtsspielen im Ländle (zuvor 3:0-Sieg in Balingen): „Vier Punkte aus zwei Spielen – das ist positiv.“ Der FKP jedenfalls bleibt punktgleich mit dem VfB Stuttgart II im engen und heiß umgekämpften Mittelfeld. „Das sind viele in der Verlosung, da heißt es wachsam bleiben“, wusste auch VfB-Coach Marc Kienle. Kienle sah seinen Farben anfangs forsch nach vorne spielen, Steil war an allen Ecken und Enden gefordert. „Auf geht’s Jungs, ein bisschen mehr“, schrie der Abwehrchef da nach 13 Minuten durchs Gazi-Stadion auf der Waldau, wollte ganz offenkundig wachrütteln. Erst mal blieb’s aber beim VfB-Vorwärtsgang. Allerdings kam der FKP „aus dem Nichts“, so Kienle, zur Führung. Christian Grimm hatte sich im Sichtschatten der VfB-Verteidigung vors Tor geschlichen und wuchtete eine Flanke Patrick Freyers volley unter die Latte (31.). Um dann nach dem Seitenwechsel bei einem Fehlpass der Stuttgarter blitzschnell zu reagieren und auf 0:2 zu stellen (53.). „Der Gegner war sehr effektiv“, anerkannte Kienle. „Meine ersten zwei Saisontore“, freute sich Grimm, der das Positive am Unentschieden sah: „Den Punkt nehmen wir mit, der ist wichtig. Es ist natürlich ein bisschen schade nach dem 2:0, aber wir haben auch nach dem 2:2 weitergekämpft. Insgesamt war’s okay.“ Das fand auch FKP-Co-Trainer Jens Schaufler, der den urlaubenden Chefcoach Peter Tretter vertrat: „Ich bin insgesamt zufrieden. Das Problem war, dass wir zu schnell das 2:1 bekommen haben.“ Fünf Minuten nach Grimms zweitem Tor traf David Tomic. Erneute fünf Minuten später gar der Ausgleich, nachdem Startelf-Debütant Luca Eichhorn im Strafraum den starken Tomic gefällt hatte. Der junge Eichhorn spielte Rechtsaußen. „Das ist sonst nicht so seine Position, aber die Jungen sollen ja auch mal Einsätze bekommen. Er ist etwas schwer ins Spiel gekommen, hat dann aber gute Bälle gespielt“, sagte Schaufler über das FKP-Eigengewächs. Für den Elfmeter gab’s vom Vertretungscoach ausdrücklich „keinen Vorwurf“ an den 21-Jährigen, zumal auch Steil betonte: „Andernfalls schießt Tomic den rein.“ So schoss ihn Oliver Wähling rein. Sei’s drum, fand auch Ricky Pinheiro, der erst nach 77 Minuten für Grimm kam, obwohl er eigentlich für die Startelf annonciert war: „Ich war zehn Tage krank, alles okay. Es steht sowieso die Mannschaft im Vordergrund.“ Die habe das auch „ordentlich gemacht, gut verteidigt – auch wenn wir uns die Gegentore ein Stück weit selbst zuzuschreiben haben“; meinte der Portugiese. Am Ende „kam dann auch etwas die Müdigkeit“, analysierte Schaufler, der der einen oder anderen Konterchance nicht lange hinterher trauern wollte: „Das wäre dann vielleicht etwas zu viel gewesen.“

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