Pirmasens Einblicke in die Welt der Technik

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik – dafür steht die Abkürzung MINT. Damit beschäftigte sich auch der Kongress für Mädchen von der 9. bis zur 13. Klasse, der gestern in den Räumen des Dynamikums und auf dem Campus der Fachhochschule auf der Husterhöhe stattfand. Dort konnten sich 160 Mädchen Einblicke in die Welt der Technik und Naturwissenschaften verschaffen.

Trotz aller Gleichstellungsbemühungen werden die technischen und naturwissenschaftlichen Studiengänge noch immer von Männern dominiert. „Das ist einer der Hauptgründe, warum wir derartige Veranstaltungen immer wieder machen“, erläuterte der Präsident der Kaiserslauterer Fachhochschule, Konrad Wolf, und wies auf die vielen, nicht nur finanziellen Möglichkeiten hin, die ein technischer Beruf biete. Aus dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz waren die Schülerinnen mit ihren Lehrern und zum Teil auch mit ihren Eltern angereist, um an den verschiedenen Workshops teilzunehmen. Vom Bau eines funktionierenden Bonbon-Automats über die Herstellung eines Fernrohrs, das, neben einigen optischen Linsen, aus handelsüblichen Heimwerker-Rohren bestand, bis zur Isolierung und Untersuchung der eigenen DNA war für ein breites Spektrum gesorgt. Wer wollte, konnte sich seine eigene virtuelle Schuhfabrik entwerfen, einen Lippenstift-Automaten zusammen bauen oder sich mit den Herausforderungen der modernen Logistik befassen. Zur Einstimmung in die Thematik bot Zauberer Markus Lenzen verblüffende Kunststückchen, die auf den Gesetzmäßigkeiten von Physik und Chemie beruhen und deren Funktionsweise er genau erläuterte. Parallel zu den Workshops für die Mädchen gab es welche für Lehrkräfte und Eltern, die berufliche Chancen und Orientierungen und Technik-Bildung für Schüler zum Inhalt hatten. Auf dem Info-Marktplatz im Erdgeschoss des Dynamikums präsentierten sich die örtlichen und regionalen Unternehmen mit ihren Angeboten zu Studium und Beruf. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war der MINT-Slam. Die Schüler des Kaiserslauterer Burg-Gymnasiums stellten dabei ihr „Jugend forscht“- Projekt vor und eine Wissenschaftlerin des Max-Planck-Institutes für Informatik zeigte, wie sich ein Klavier als Schreibtastatur verwenden lässt. „Trotz unserer ländlichen Gegend besitzen wir hier eine relativ hohe Technik-Dichte, die wiederum viele qualifizierte Arbeitsplätze bietet“, sagte Rolf Schlicher, Geschäftsführer des Dynamikums. Mädchen für Technik und Naturwissenschaften zu interessieren, böte Chancen für eine berufliche Zukunft, die man nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte. (rezi)

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