Pirmasens Ein unvergessliches Erlebnis

RODALBEN. Da war Werbung für den Handballsport: Obwohl Pfalzligist TS Rodalben am Samstagabend das Freundschaftsspiel gegen den amtierenden Deutschen Meister, die Rhein-Neckar Löwen, klar mit 14:52 (6:25) verlor, wurde den 1100 Zuschauern viel geboten.

Mit einer Lichtshow, künstlichem Nebel und von tosendem Beifall begleitet liefen die beiden Mannschaften in Begleitung der TSR-Minis in die Halle ein. „Das Beste, was es in Deutschland gibt“, schwärmte Hallensprecher Thomas Wolf bei der Vorstellung der Löwen. Groß der Jubel, als der erste Angriff der Gäste abgewehrt wurde. Zwei Minuten lang ging es hin und her, bis der Bundesligist durch ein Tor von Marius Steinhauser mit 1:0 in Führung ging. Bald wurde daraus ein 5:0. Sodann Höllenlärm, als David Saradeth den ersten Ball im Tor von Mikael Appelgren versenkte. Der schwedische Nationalkeeper hatte zuvor schon mit einigen tollen Paraden seine Klasse unter Beweis gestellt. Nach einer fast ausgeglichenen Spielphase verkürzte Jonas Baumgart durch einen verwandelten Siebenmeter auf 4:8. In der Folge zeigten sich die Probleme der TSR-Spieler mit den ungewohnten geharzten Bällen, die in ihrer Liga tabu sind und die sie mit der Zeit nicht mehr richtig kontrollieren konnten. Es häuften sich die Abspielfehler und Fehlversuche, so dass die Löwen über blitzschnelle Gegenstöße auf 20:6 davonzogen. Klasse der Kempa-Trick, als Islands Rekord-Torschütze Valur Sigurdsson Patrick Groetzki anspielte, und der zum 6:21 eintütete. Für den 6:25-Halbzeitstand sorgte der auffällige Sigurdsson, der 2015 mit dem FC Barcelona die Champions League gewann und 2007 Torschützenkönig der Weltmeisterschaft in Deutschland war. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit fielen die Tore wie reife Früchte. So erhöhten die Löwen mit Zauberhandball in der 35. Minute durch Abt auf 6:29, ehe Fabian Hauck frei am Kreis zum 7:30 gegen seinen Arbeitgeber verkürzte. Die Freude war aber von kurzer Dauer, da die Löwen über schnelle Gegenstöße auf 8:36 davonzogen. Dass auch die TSR Spielkultur besitzt, bewies das Zusammenspiel von Johannes Majer und Patrick Schneider, dessen Wurf das 9:37 brachte. In den letzten 15 Spielminuten trainierten die Löwen bei Angriffen das Spiel ohne Torwart. Dies ermöglichte dem in der 51. Minute schnell reagierenden TSR-Torwart Pascal Glöckner das Tor zum 12:44. Danach zelebrierten die Löwen ihre Handballkunst für die Galerie. Hauptakteure dabei die Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro, Hendrik Pekeler und Patrick Groetzki, sowie der Schweizer Spielmacher Andi Schmid, die kunstvoll ihre Tore zum 14:52-Endstand erzielten. Nach dem Spiel nahmen sich viele Stars die Zeit für Autogramme und Aufnahmen mit ihren Fans – ein Umstand, der vor allem von den Jugendlichen mit Begeisterung hingenommen wurde. Den Abschluss bildete ein gemeinsames Essen, das für die Rodalber Spieler wohl ewig in Erinnerung bleiben dürfte. SO SPIELTEN SIE TS Rodalben: Dentzer, ab 31. Glöckner (1) - Hubele (1), Jonas Baumgart (2), Lukas Baumgart (1) - Köllermeyer (1), Saradeth (1) - Hauck (1); Majer (2), Schneider (1), Matheis (1), Ulbrich, Bold, Ulbrich, Greiner (1), Yannik Frank, Voitl (1) Rhein-Neckar-Löwen: Appelgren, 31.-44. Palicka - Abt (3), Eckdahl Du Rietz (3), Steinhauser (8) – Manaskov (10), Reinkind (2) - Guardiola (6); Schmid (2), Sigurdsson (4), Mensah Larsen (2), Pekeler (5), Groetzki (4), Petersson (3) Spielfilm: 1:6 (7.), 6:18 (22.), 6:25 (Halbzeit), 7:32 (38.), 10:40 (45.), 12:45 (53.), 14:52 (Ende) - Zeitstrafen: 1/0 - Siebenmeter: 2/2 - 3/3 - Beste Spieler: Jonas Baumgart, Lukas Baumgart, Hauck - Mensakov, Steinhauser, Guardiola. Zuschauer: 1100 - Schiedsrichter: Hemmer/Meyer (Enkenbach/Hochspeyer)

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