Pirmasens 35 Fehlversuche
RODALBEN. Chancen, „um zwei Spiele zu gewinnen“, hatten am Samstagabend die Pfalzliga-Handballer der TS Rodalben, wie nicht nur ihr Abteilungsleiter Romy Hirtle feststellte. Doch weil sich die Rodalber 35 (!) Fehlversuche leisteten, unterlagen sie dem TSV Kuhardt überraschend mit 27:31 (11:16).
Dazu kam, dass TSR-Torhüter Norman Denzer, sonst ein Rückhalt, einen rabenschwarzen Tag erwischte. Auf der anderen Seite brachte Kuhardts Keeper Christoph Müller die Rodalber zur Verzweiflung. „35 Fehlversuche, das ist Wahnsinn“, sagte TSR-Kapitän Moritz Baumgart und fügte hinzu: „Wir wussten, dass die Kuhardter von der körperlichen Größe her keine Rückraumschützen haben und dass sie es über den Kreis und die Außen versuchen werden. So war es auch, aber wir bekamen mit unserer 6:0-Deckung keinen Zugriff auf ihr Spiel.“ Die Gäste bauten stets langsam auf, und urplötzlich kam der „tödliche“ Pass – teils offen, teils raffiniert verdeckt – an den Kreis, Tor. Fast immer dasselbe Schema, doch die TSR war machtlos. So war das Spiel für die Turnerschaft schon in den Anfangsminuten ein Alptraum. Nach dem 0:3 verkürzten Jonas Baumgart und Kevin Hauck zwar noch auf 2:3, doch daraus wurde bis zur 15. Minute ein 2:9. In der Halle wurde es recht ruhig. Allmählich stellten sich die Rodalber auf Kuhardts langsames Spiel ein, konnten aber bis zur Pause wegen der vielen Pechsituationen im Angriff kaum Boden gutmachen. Kevin Hauck vergab Chancen, die er sonst mit geschlossenen Augen verwandelt hätte. Aus der Kabine kam eine andere TSR. Lukas Baumgart erzielte das schönste Rodalber Tor an diesem Abend, als er nach Denzers weitem Abwurf im Sprung den Ball „pflückte“ und zum 13:17 einwarf. Abermals Lukas Baumgart verkürzte auf 15:17. Die Fans machten wieder Stimmung, ihre TSR war wieder dran. 16:18, 17:19, doch das Anschlusstor wollte zunächst nicht fallen. In der 42. Minute kam für Dentzer der junge Pascal Glöckner, der seine Sache sehr gut machen sollte. Moritz Baumgart stellte mit dem 26:27 dann den Anschluss her. Kevin Hauck hatte per Tempogegenstoß die Möglichkeit zum Ausgleich, doch auch dieser Wurf ging vorbei. Es war die letzte Ausgleichschance, denn Kuhardt ließ auch in Unterzahl nichts mehr anbrennen. „Es war eine reine Energieleistung meiner Mannschaft“, sagte TSV-Trainer Christian Job nach dem großen Schritt in Richtung Ligaverbleib. Job weiter: „Ich hätte nie geglaubt, dass wir in Rodalben gewinnen.“