Bockenheim Mundart-Dichterwettstreit: Dechert siegt ohne Publikum

Manfred Dechert beim Vortrag.
Manfred Dechert beim Vortrag.

Manfred Dechert aus Ludwigshafen ist der Sieger im 69. Pfälzischen Mundartdichterwettstreit in Bockenheim. Das gab die Geschäftsführerin des Wettstreits, Heike Benß, gestern bekannt. Erstmals in der Geschichte des Literaturwettbewerbs wurden die Preise vergeben, ohne dass die Dichter ihre Texte der Jury vorgetragen hatten. Zweimal haben die Corona-Vorschriften dem Wettstreit einen Strich durch die Rechnung gemacht: Da es kein Bockenheimer Winzerfest gab, fiel auch der Wettstreit im Winzerfestzelt flach. Er sollte gestern in kleinem Rahmen nur mit Dichtern, ihren Angehörigen, der Fachjury und wenigen Ehrengästen nachgeholt werden, ist dann aber wegen der verschärften Coronalage Mitte der Woche abgesagt worden. 37 Autoren hatten dafür 48 Texte eingereicht.

Siegerthema: Ein Übergriff

Manfred Decherts Siegergedicht „Es Irmche is gefall“ schildert in bedrückend-eindringlicher Weise einen vermutlichen sexuellen Übergriff auf eine junge Frau und dessen Folgen. Dechert war schon mehrfach Bockenheimer Preisträger. Der zweite Preis geht an Regina Pfanger aus Herxheim. Die beiden dritten Preise gehen an den im elsässischen Lobsann lebenden Südpfälzer Wilfried Berger für „’s war Zeit“ und an Renate Demuth aus Kaiserslautern für „Sellemols am Meer“. Den Dr.-Wilhelm-Dautermann-Preis für eine mundartliche Neuerscheinung gewinnt Wilfried Berger für seinen Auswahlband „Pälzer G’schichte, Gedichte un e bissel dumm Zeich“.

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