Rheinland-Pfalz Land investiert 36 Millionen Euro in Künstliche Intelligenz

KI wird als Schlüsseltechnologie der Zukunft gesehen.
KI wird als Schlüsseltechnologie der Zukunft gesehen.

Rheinland-Pfalz will seine Investitionen zur Künstlichen Intelligenz in den nächsten fünf Jahren auf 36 Millionen Euro verdoppeln. Bei der Vorstellung einer „KI Agenda für Rheinland-Pfalz“ sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag in Mainz, Künstliche Intelligenz (KI) sei eine Schlüsseltechnologie mit faszinierenden Möglichkeiten etwa in der Krebsforschung, in der Klimaforschung oder in der Landwirtschaft, sagte die Regierungschefin. Rheinland-Pfalz habe hier in den vergangenen 30 Jahren bereits eine führende Position aufgebaut. „Wir haben eine wahnsinnige Dynamik in diesem Bereich“, sagte Dreyer. „Wir legen was drauf und geben Gas.“

Das Land hat für den Zeitraum von 2018 bis 2023 Projektmittel von 18 Millionen Euro zur Stärkung der rheinland-pfälzischen Wissenschaftslandschaft in der KI-Forschung bereitgestellt. Jetzt kommt der gleiche Betrag für den Zeitraum bis 2025 hinzu. „Wir werden zehn KI-Professuren besetzen, sieben davon sehr zeitnah“, sagte Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD). Bislang gibt es im Bundesland 17 Professuren mit dem Kernbereich KI.

KI-Allianz zur Vernetzung der Forschung

Eine neue KI-Allianz von Hochschulen und außeruniversitären Instituten soll die Forschungsaktivitäten vernetzen. Ein weiterer Schwerpunkt der Agenda liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Außerdem sollen KI-Lotsen als Ansprechpartner für Unternehmen wie für Behörden bereit stehen. Erste KI-Lotsin ist die Leiterin des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) in Kaiserslautern, Anita Schöbel. Zu KI-Botschaftern ernannt wurden Katharina Zweig vom Fachbereich Informatik der TU Kaiserslautern und der Geschäftsführende Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern, Andreas Dengel. Sie sollen unter anderem internationale Kontakte pflegen.

„KI ist kein Selbstzweck“, sagte Zweig. „KI ist gestaltbar, wir müssen es aber auch tun.“ Die Informatikerin plädiert für eine „menschenzentrierte KI“, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Ein großer Teil möglicher KI-Anwendungen sei bereits gesetzlich geregelt. Genauer hinschauen müsse man aber etwa bei der Sicherheit von Robotern.

Dengel sagte, „dass die KI viele Dinge besser kann als der Mensch“, und nannte als Beispiel automatisierte Übersetzungen einfacher Texte. „Aber einer Maschine fehlt das Bewusstsein“.“ Ihr sei daher auch nicht die Tragweite möglicher Konsequenzen maschineller Entscheidungen klar. Einen anderen Unterschied nannte der auch für die Kultur zuständige Wissenschaftsminister Wolf: „KI macht keine Lyrik.“

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