Rheinland-Pfalz Krankenkasse: Corona-Delle bei Krankenhausbehandlungen von Kindern

Im gesamten ersten Halbjahr 2020 verzeichnete Rheinland-Pfalz mit einem Minus von 27 Prozent bundesweit den größten Rückgang an
Im gesamten ersten Halbjahr 2020 verzeichnete Rheinland-Pfalz mit einem Minus von 27 Prozent bundesweit den größten Rückgang an durchgeführten Operationen bei Kindern.

Die Corona-Pandemie hat sich in Rheinland-Pfalz einer Auswertung der Krankenkasse DAK zufolge auch auf die Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt. Demnach fiel im März und April 2020 mehr als jede zweite Operation von Minderjährigen aus. Das sei ein Rückgang von 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte die DAK-Gesundheit mit. Im gesamten ersten Halbjahr 2020 verzeichnete Rheinland-Pfalz demnach mit einem Minus von 27 Prozent bundesweit den größten Rückgang an durchgeführten Operationen bei Kindern. Das waren knapp 14 Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt, wie eine nach eigenen Angaben repräsentative Sonderanalyse der DAK-Gesundheit zeigt, die die Universität Bielefeld erstellt hat.

Atemwegserkrankungen seltener behandelt

Gründe für die Corona-Delle waren laut DAK verschobene Behandlungen durch die Krankenhäuser und weniger Klinikbesuche aus Angst der Eltern vor Ansteckungen. Die stärksten Rückgänge gab es bei Infektionen, Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungssystems. Laut DAK-Sonderanalyse war die Versorgungssituation der Kinder und Jugendlichen in Krankenhäusern acht Wochen nach dem Lockdown wieder mit dem Vorjahr vergleichbar. Dabei wurden jedoch Atemwegs- und Infektionserkrankungen auch Ende Juni noch deutlich seltener als im Vorjahr im Krankenhaus behandelt, vermutlich aufgrund der anhaltenden Kontaktreduzierungen und damit einhergehend weniger Ansteckungen.

Für die Analyse untersuchte die Universität Bielefeld die anonymisierten Krankenhausdaten von mehr als 47.000 Kindern und Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz im Alter von null bis 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit versichert waren. Untersucht und verglichen wurden die ersten Halbjahre 2019 und 2020.

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