München China: Zwangsarbeit in Uiguren-Region „erfunden“
Wang Yi, ranghöchster chinesischer Außenpolitiker, hat am Samstag die Berichte über Menschenrechtsverletzung in der Uiguren-Region Xinjiang als „erfunden“ zurückgewiesen. Bei seinem Auftritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz sagte Wang, jeder Mensch dort habe das Recht, sich seinen Arbeitsplatz auszusuchen. Die Lebenserwartung in Xinjiang sei dank Pekings Wirtschafts- und Entwicklungspolitik in den letzten Jahrzehnten verdoppelt worden und die Religionsfreiheit dort sei gewährleistet.
Vergangene Woche hatte der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF bekanntgegeben, er werde sich von zwei Joint Ventures in der Region trennen. Das Unternehmen, das derzeit zehn Milliarden Euro in einen Verbundstandort im Süden Chinas investiert, teilte dazu mit, es gebe Hinweise auf Aktivitäten dort, „die nicht mit den Werten von BASF vereinbar sind“, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Die BASF betreibt die beiden Gemeinschaftsfirmen mit der chinesischen Firma Markor in Xinjiang nach eigenen Angaben seit 2016 und beschäftigt dort rund 120 Menschen.
Wang Yi stellte in seiner Rede in München sein Land als „Kraft der Stabilität“ dar, das auch im Ukraine-Krieg und bei anderen Konflikten wie im Nahen Osten allein um Frieden bemüht sei. Lügen darüber seien in der Welt, weil es Kräfte gebe, die Chinas Entwicklung aufhalten wollten. Wang kritisierte ausdrücklich die Politik der EU-Kommission, die an einer Reduzierung der Abhängigkeit Europas von Chinas Wirtschaft arbeitet. „Diejenigen, die versuchen, China auszuschließen, sind auf dem falschen Weg“, so Pekings Außenpolitikchef.