Homburg Aktualisiert 17 Uhr: Bei Bosch-Rexroth fallen 155 Stellen weg

Bei Bosch-Rexroth in Homburg wächst die Sorge.
Bei Bosch-Rexroth in Homburg wächst die Sorge.

Bei Bosch-Rexroth in Homburg werden 155 Arbeitsplätze abgebaut. Dies, so die Gewerkschaft IG Metall, habe das Management am Dienstag, 8. September, der Belegschaft in kurzfristig anberaumten Versammlungen mitgeteilt. Das Homburger Werk mit aktuell 552 Beschäftigten fertigt Komponenten für die Mobil- und die Industriehydraulik. Jetzt wolle sich der Arbeitgeber in Homburg von der Sparte Industriehydraulik trennen – und damit von knapp einem Drittel der Beschäftigten. „Diese Entscheidung bedeutet das Aus für den Bosch-Rexroth Standort in Homburg“, sagte der Betriebsratsvorsitzende Stephan Huber: „Es ist ein fataler Fehler, mit der Industriehydraulik das zweite Standbein aus Homburg wegzunehmen. In den letzten Jahren haben sich bei Auftragsschwankungen die beiden Fertigungsbereiche ausgeglichen. Nun soll der Standort weiter schrumpfen, doch die Fixkosten für das Werk bleiben gleich. Das wird ein wirtschaftlicher Totalschaden mit Ansage.“ Seit Januar 2015 seien dort bereits rund 200 Arbeitsplätze abgebaut worden.

„Wir werden den Beschluss des Arbeitgebers auf keinen Fall akzeptieren“, erklärte Martin Zimmer, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall in Homburg. „Wir werden gemeinsam für den langfristigen Fortbestand des Homburger Standorts kämpfen, für jeden einzelnen Arbeitsplatz.“ Man werde „dieses Sterben auf Raten nicht zulassen. In den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wird dies das Management zu spüren bekommen. Die Beschäftigten erwarten vom Management verantwortliches Handeln und keinen unüberlegten, eiskalten Aktionismus. Es gibt bessere Alternativen, und daran werden wir arbeiten“, so Zimmer.

Laut Judith Mühlich, Sprecherin von Bosch-Rexroth, fallen die 155 Stellen bis zum Jahr 2025 weg. Dies werde sozialverträglich erfolgen – etwa über Aufhebungsverträge, Altersteilzeit-Maßnahmen und die Nicht-Neubesetzung von Stellen bei altersbedingtem Ausscheiden. Hintergrund sei die Konzentration der Fertigung von elektrohydraulischen Industrieventilen am Firmenstandort Lohr/Main. Dieses Produkt werde bislang sowohl in Lohr als auch in Homburg hergestellt.

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