Neustadt Zwei Schritte vor und wieder einer zurück

Niederkirchen. Ein umstrittener Elfmeter in der Nachspielzeit hat die Emotionen in Niederkirchen gestern hochkochen lassen: Nadine Staudt hat den Strafstoß sicher zum 4:2 für den SV Weinberg verwandelt, der als Aufsteiger nach dem Sieg im Hinspiel in der 2. Fußball-Bundesliga Süd der Frauen sechs Punkte gegen den FFC Niederkirchen geholt hat.

Was war passiert? Nina Heisel, die klasse Stürmerin Weinbergs, war wieder einmal durch Niederkirchens Abwehr gezogen und tauchte alleine vor FFC-Torhüterin Ramona Emig auf. Die blieb dran und stibitzte der Angreiferin den Ball vom Fuß. Die Weinbergerin ging zu Boden, Schiedsrichterin Sabine Stadler entschied auf Elfmeter und zeigte der Torfrau die Gelbe Karte. Und das alles direkt vor der Niederkirchener Bank. Die Aufregung war groß, Ramona Emig eilte herbei, um die Gemüter zu beruhigen. „Ich müsste mich am meisten ärgern“, sagte sie, blieb aber ruhig. Die Schiedsrichterin war sich nach Rücksprache ihrer Sache sicher. Und so hatte Nadine Staudt die Gelegenheit, den Auswärtssieg endgültig zu besiegeln, was sie auch tat. In der letzten Viertelstunde hatte der FFC Moral bewiesen und war nach 0:3-Rückstand noch mal auf 2:3 zu Zehnt rangekommen – Romina Konrad musste nach einem Schlag aufs Knie die letzte Viertelstunde passen. „Es war gut, dass wir am Schluss noch mal gekämpft haben. Das war gut für die Zuschauer“, meinte Nadine Fols, die wahrscheinlich froh gewesen wäre, wenn sie nicht hätte durchspielen müssen. Doch es fehlten fünf Stammspielerinnen. Nadine Fols hatte am Sonntag eine Erkältung bekommen und sich nicht gut gefühlt, aber als eine der wenigen gestern den Kampf angenommen. Klasse ihr Tor, als sie einen schlechten Kopfball von Weinbergs Innenverteidigerin Nadine Staudt erahnte, clever den Ball ablief und aus weniger Metern traf (88.). Beim 1:3 hatte Nadine Fols mitgeholfen, als die eingewechselte Kathrin Becker erfolgreich war (80.). Die ehemaligen Junioren-Nationalspielerin sucht nach langer Pause wegen einer Knieoperation noch den Anschluss. Sie ist sehr glücklich, wieder spielen zu können. „Man hat gesehen, was für ein Riesentalent sie ist“, sagt Trainer Goran Barisic, den der Elfmeter ärgerte. „Es hat jeder gesehen, dass Ramona ganz klar den Ball gespielt hat.“ Für Sandra Henke, die Speyererin beim FFC, war die Partie mal wieder ein Beweis dafür, „dass wir uns immer gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller schwer tun“. Der Elfmeter war aus ihrer Sicht auch keiner. Die Länderspielpause hat „uns nicht so gut getan, wir waren nicht mehr so drin“, sagte sie mit Blick auf die nun gerissene jüngste Erfolgsserie. Gestern kam der Rechtsfuß mal im Mittelfeld zum Einsatz, ansonsten gehört Sandra Henke eigentlich die rechte Abwehrseite, auf der gestern Natalie Stulin zum Einsatz kam. Dreimal nach gut einer Stunde gewechselt zu haben, erwies sich gestern als Bumerang. „Beim Stand von 0:1 oder 0:2 hätte ich es nicht gemacht, weil nicht passieren darf, was dann passiert ist“, gestand Coach Goran Barisic mit Blick auf die Verletzung von Romina Konrad. Und dann waren’s nur noch zehn. (cka)

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