Neustadt Zwei Gegner, die sich gut kennen
Neustadt. Am Samstag um 18 Uhr findet das letzte Heimspiel der Hauptrunde in der Saison 2015/2016 der Wasserball-Bundesliga für den SC Neustadt statt. Zu Gast im Stadionbad ist der Tabellenvorletzte der B-Gruppe, der SV Cannstatt.
Gelegenheit also für einen kurzen Blick auf den Spielmodus: Die zweigeteilte höchste Spielklasse wird in den drei Abschnitten Haupt-, Zwischen- sowie Abstiegs- (B-Gruppe) und Meisterschaftsrunde (A-Gruppe) absolviert. In der A- sowie der B-Gruppe mit je acht Mannschaften erfolgen innerhalb der beiden Gruppen klassische Hin- und Rückenrundenspiele. Diese Hauptrunde endet für Neustadt am 19. März mit dem Auswärtsspiel in Fulda. Dann folgt für die vier Bestplatzierten der B-Gruppe die Kür: Sie haben die Chance, durch eine Qualifikationsrunde im Modus „Best-of-Five“ (der Beste in maximal fünf Spielen) in die A-Gruppe aufzurücken. Wer also zuerst drei Begegnungen für sich entschieden hat, steht in der Meisterschaftsrunde. Dabei geht es gegen eines der vier am schlechtesten platzierten A-Gruppen-Teams. Sicher in diesen Relegationsspielen stehen bislang Potsdam und Neukölln Berlin. Mit je 14 Punkten könnten Wedding Berlin und der SV Duisburg noch vom SCN und vom SV Weiden abgefangen werden, die jeweils zehn Pluspunkte aufweisen. Duisburg muss noch in Fulda antreten und spielt zu Hause gegen Potsdam sowie Wedding. Wedding muss zudem noch daheim gegen Cannstatt spielen und hat noch eine Partie in Neukölln zu absolvieren. So besteht für den SCN noch eine theoretische Chance, unter die ersten Vier der B-Gruppe zu gelangen. Voraussetzung sind zwei Siege in den ausstehenden Partien. Für Manager Michael Heinz wäre eine Teilnahme an den Relegationsspielen wichtig. „Wir hätten uns gewünscht, dass unser Team diese Erfahrung gegen eine Mannschaft der A-Gruppe macht. Das wäre für die Entwicklung hilfreich, auch wenn es nicht unbedingt zum Aufstieg in die A-Gruppe führen würde.“ Nach der Zwischenrunde erfolgt die Abstiegsrunde in der B- sowie die Meisterschaftsrunde in der A-Gruppe. Erstrebenswert ist für Heinz auf jeden Fall Rang fünf am Ende der Hauptrunde. Denn das würde bedeuten, dass im ungünstigen Fall der „Abstiegs-Endspiele“ um den Klassenverbleib dreimal Heimrecht gewährt würde. Doch noch ist es nicht so weit. Die Mannschaft von Trainer Davorin Golubic hat eine wechselhafte Hauptrunde hinter sich. Die Auswärtsspiele des SCN wurden abgesehen vom 11:9-Sieg in Cannstatt alle verloren. In Neustadt gab es neben bislang fünf Heimerfolgen nur eine 6:7-Niederlage gegen Tabellenführer Potsdam. Das Plus der Pfälzer ist die Heimstärke. Obwohl Kevin Oliveira nach der Rolle, der Hinausstellung mit Sperre für ein Spiel, gegen Cannstatt nicht dabei sein darf, müsste der SCN seine Routine im eigenen Becken nutzen. Zumal mit Torwart Luka Sucic ein starker Rückhalt die Abwehr zusammenhält. Ein weiteres Plus: die Moral und der Kampfeswillen. Mit gutem Beispiel sprang im Heimspiel gegen Neukölln Matthias Held ins Becken. Trotz vieler Provokationen und nicht geahndeter Fouls der Gäste blieb er gelassen. Erst im letzten Viertel quittierte er zwei Hinausstellungen, als er mit hohem Einsatz die Chancen der Berliner zum Ausgleich verhinderte. Er übernimmt wieder die Verantwortung als Kapitän, teilt Heinz mit. SCN-Coach Davorin Golubic nimmt die Favoritenrolle an. „Wir kennen die Cannstatter von vielen Trainingsspielen gut. Das hat Vor- und Nachteile. Wir wissen, dass wir besser sind und müssen uns daher entsprechend motivieren, ohne den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Golubic betont, das erklärte Ziel seien vier Punkte aus den beiden folgenden Begegnungen. Nach dem Heimspiel gegen Cannstatt folgt am 19. März die Begegnung beim Schlusslicht Fulda. Man sei auf fremde Hilfe angewiesen, um vielleicht doch noch den Sprung unter die besten Vier zu schaffen. Doch auch Cannstatt rechne sich Chancen aus, im fremden Becken zu punkten, sagt Lennart Löscher, Sprecher der Mannschaft. Der 20-Jährige spielt auf der linken Seite der Erstliga-Mannschaft und hat in vier Spielen sechs Tore erzielt. „Es waren knappe Ergebnisse. Einige Partien gingen durch Konzentrationsschwächen oder kleine Fehler unglücklich verloren. Wir sehen uns durchaus auf Augenhöhe“, sagt Löscher. Ziel der Cannstatter sei, Selbstvertrauen für den Abstiegskampf zu tanken. In der Rückrunde ist Cannstatt noch ohne Punktgewinn. So spielen sie SC Neustadt: Sucic, Ulrich - Ehrenklau, Glaser, Mongrell, Erak, Kolar, Tummings, Mosashvili, Martin Görge, Oliver Görge, Held, Weigert. (kle)