Neustadt Zur Sache: Smovey Walking

„Smovey“ setzt sich laut Trainerin Wanda Schäfer aus den englischen Begriffen „swing“ (schwingen), „move“ (bewegen) und „smiley“ (lächelndes Gesicht) zusammen. Das Schwingringsystem kostet zwischen 100 und 120 Euro und besteht aus einem Spiralschlauch, vier Stahlkugeln und einem Griffsystem mit Dämpfungselementen. Die „Smoveys“ werden in einer sogenannten „Integrationswerkstatt“ von Leuten mit leichten körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen im oberösterreichischen Weyer produziert. Sie wurden Ende der 90er-Jahre vom österreichischen Tennisspieler und Skilehrer Johann Salzwimmer erfunden, der an Parkinson erkrankte und nach einer sportlichen Möglichkeit suchte, den Prozess aufzuhalten, weniger Medikamente einzunehmen und seine allgemeine Gesundheit noch lange zu stärken. Faszien und Bindegewebe werden behandelt, das Herz- und Kreislaufsystem mobilisiert. Auch das Gehirn wird gefordert: „Die rechte Hirnhälfte ist für Gefühle und Kreativität zuständig, die linke fürs analytische Denken“, so Schäfer. Das Training mit entgegengesetzten Bewegungen der Arme könne das Zusammenspiel der beiden Areale optimieren. Das sei dann auch, aber nicht nur in der neurologischen Rehabilitation hilfreich, sondern schon in der motorischen Entwicklung von Kleinkindern oder im Alltag. Durch den Druck der Griffe auf Reflexpunkte der Handfläche würden laut Schäfer unterschiedliche Bereiche wie Lymphfluss und Drüsen im Körper positiv beeinflusst. Auch lassen sich Arme oder Beine, der Rücken und die Achseln mit den strukturierten Ringen massieren. Das Zusammenspiel der Muskelgruppen und Bewegungsabläufe soll laut Wanda Schäfer außerdem motorisch der Sturzgefahr im Alltag vorbeugen. Sie hat bereits Ärzte und Professoren im Umgang mit den „Smoveys“ geschult und findet, auch Männer sollten sich stärker an die bunten Ringe trauen, die es inzwischen in unterschiedlichen Ausführungen gebe – mit noch mehr Kugeln, wasserfest oder ohne Kugelstopp am Griff: „Ob Alt oder Jung, Frau oder Mann, Bodybuilder oder Nicht-Sportler, jeder kann von dieser Form der Bewegung nur profitieren.“ |stbe

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