Neustadt Was Ingo Röthlingshöfer, Hans Georg Löffler und Georg Krist sagen
„Da will jemand einfach weg und versucht, sich einen guten Abgang zu verschaffen.“ So kommentierte gestern Bürgermeister und CDU-Kreisverbandsvorsitzender Ingo Röthlingshöfer die Ankündigung Marc Weigels, die FWG steige aus der Koalition aus. Von der Tatsache als solche zeigte sich Röthlingshöfer überrascht, da es noch keine offiziellen Gespräche gegeben habe. Dem CDU-Chef zufolge wurde nur ein inoffizielles Gespräch geführt. Dabei sei es um ein „buntes Sammelsurium von Überlegungen“ gegangen – „mit der klar erkennbaren Situation: Es ist alles offen.“ Es habe keine Anzeichen für ein Aussteigen der FWG gegeben. Für Röthlingshöfer ist eine solche Konsequenz zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachvollziehbar; auch wenn er verstehe, dass bestimmte Forderungen für die FWG nicht akzeptabel seien. Bislang aber seien nur „Bausteine für eine Paketlösung eruiert“ worden, das Paket selbst sei noch lange nicht geschnürt gewesen. Zum Verhältnis zwischen ihm und Oberbürgermeister Hans Georg Löffler stellte Röthlingshöfer fest: Das Verhältnis sei zwar nie einfach gewesen, diene aber nicht zur Legendenbildung. Die Arbeit leide nicht darunter. Daran eine Koalition platzen zu lassen, sei merkwürdig. Wie Röthlingshöfer zeigte sich Oberbürgermeister Löffler gestern vom Schritt der FWG überrascht. Auch aus seiner Sicht seien zunächst einmal Maximalforderungen in den Raum gestellt worden, über die in intensiveren Gesprächen weiter geredet werden soll. Wie berichtet, hat die CDU dafür eigens eine Kommission gebildet. „Ich gehe davon aus, dass noch weiter gesprochen wird“, so Löffler. Ähnlich habe sich der FWG-Beigeordnete Georg Krist ihm gegenüber geäußert. Zur FWG-Kritik am CDU-Duo Löffler/Röthlingshöfer sagte der Oberbürgermeister, dass grundsätzlich persönliche Befindlichkeiten keine Rollen spielen dürften. Zudem bearbeite jedes Stadtvorstandsmitglied eigenverantwortlich seine Geschäftsbereiche; daneben gelte es, die vom Stadtrat gesetzten und beschlossenen Ziele umzusetzen. Auf Nachfrage positioniert sich der FWG-Beigeordnete Krist indes anders als von Löffler aufgefasst. Krist unterstützt den Ausstieg seiner Wählervereinigung ohne Einschränkung: „Es ist schade, dass es so weit kommen musste. Aber der Schritt ist ohne Alternative.“ Das hänge mit der Verhaltensweise von Ingo Röthlingshöfer zusammen, die selbst in CDU-Kreisen kritisch gesehen werde. Er finde es unerträglich, wie Röthlingshöfer seit Jahren verdeckt gegen Oberbürgermeister Löffler arbeite. „Die FWG lässt sich nicht mit Posten kaufen, und da zahle ich den Preis gern, meinen Posten in drei Jahren abzugeben“, sagte Krist. Die FWG könne sich nicht von einzelnen Personen abgängig machen und er sich auch nicht von der FWG. „Ich werde bis zum letzten Tag mein Amt mit Engagement ausüben und bin zuversichtlich, danach eine interessante Aufgabe zu finden“, so Krist. (ahb/wkr)