Neustadt TU darf Studiengänge selbst akkreditieren
Die Technische Universität (TU) Kaiserslautern darf künftig ihre Studiengänge eigenverantwortlich akkreditieren. Bislang erfolgte die Zulassung von Studiengängen durch private Akkreditierungsagenturen. Gestern erhielt die TU als fünfte Technische Universität in Deutschland in einem Festakt in der Rotunde offiziell die Urkunde des Akkreditierungsrats. Sie erlaubt der Hochschule, neue Studiengänge einzuführen und ihre derzeit 122 Studiengänge turnusmäßig zu überprüfen und nach Bedarf neu zuzulassen.
Nach den Worten von Professor Norbert Wehn, Vizepräsident für Studium und Lehre, trägt die Systemakkreditierung weiter zur Autonomie der TU bei. „Anstelle externe Agenturen mit der Akkreditierung zu beauftragen und zu bezahlen, können wir als Hochschule jetzt selbst unseren Studiengängen das Tüv-Siegel aushändigen“, sagt er. Voran gingen diesem Schritt der Aufbau eines internen Qualitätsmanagementsystems in Studium und Lehre sowie ein mit dem Akkreditierungsrat abgestimmter Modellversuch, erläutert Nadine Bondorf, Leiterin des Referats Qualität in Studium und Lehre. Das Verfahren basiert auf dem Kriterienkatalog des Akkreditierungsrats und orientiert sich an den Standards und Leitlinien für die Qualitätssicherung im Europäischen Hochschulraum (ESG) und den Vorgaben der Kultusministerkonferenz. „Als zweite von vier Universitäten in Rheinland-Pfalz haben wir nach der Uni Mainz als mittelgroße Hochschule diesen Weg eingeschlagen, der uns erlaubt, auch eigene Qualitätskriterien festzusetzen“, betont Wehn. Seit Beginn des Modellprojekts konnte die Technische Universität über 30 Studiengänge akkreditieren, unter ihnen alleine 15 Studiengänge im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Für die TU habe die Qualität des Studiums eine besondere Bedeutung, verweist Wehn auf die Forschungslandschaft. „Um Forschungsvorhaben durchzuführen, brauchen wir die besten Wissenschaftler. Mit der Systemakkreditierung übernehmen wir ein hohes Maß an Selbstverantwortung.“ Wer, wenn nicht die eigene Universität, wisse besser, welche Studiengänge zu ihrem Profil passen. Insofern sei die Systemakkreditierung der folgerichtige Schritt, eigene Verantwortung für die Qualität der Lehre zu übernehmen. An der TU verantwortet das Referat Qualität in Studium und Lehre das zentrale Qualitätsmanagementsystem der Hochschule im Bereich Studium und Lehre. Als Stabsstelle untersteht das Referat dem Vizepräsidenten für Studium und Lehre. Laut Nadine Bondorf steht die Systemakkreditierung an der TU für ein umfassendes Qualitätsmanagementsystem, das zentrale und dezentrale Instrumente der Qualitätssicherung und -entwicklung verbindet. (jsw)