Neustadt SCN auf Suche nach einem Becken

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Neustadt. Für Wasserball-Bundesligist SC Neustadt steht am Samstag das erste Spiel der Abstiegsrunde gegen den Duisburger SV 98 im Terminkalender. Doch SCN-Trainer Janusz Gogola und Wasserballwartin Kirstin Noll sind ratlos. Weil das Stadionbad erst wieder ab 13. Mai, dann als Freibad, zur Verfügung steht, muss der SCN für das erste Heimspiel der Abstiegsrunde in ein anderes Bad ausweichen.

Vorgeschlagen wurde von den Pfälzern das Hallenbad Süd in Ludwigshafen mit einem 25 Meter langen und 16 Meter breiten Becken. Dort bestreitet auch Wasserball-Zweitligist Vorwärts Ludwigshafen seine Begegnungen. Doch mit dem kleinen Becken ist Gegner Duisburg nicht einverstanden. Denn der Pool in Ludwigshafen wurde nicht offiziell vom Deutschen Schwimmverband und der Abteilung „Deutsche Wasserball-Liga“ lizenziert. Die Partien in der Bundesliga müssen auf einer Spielfeld-Fläche von 30 Metern Länge und 20 Metern Breite ausgetragen werden. Ausnahmen gab es in der Vergangenheit allerdings für den SV Weiden, der auch nur ein kleineres 25-Meter-Becken zur Verfügung hat. Der Vorsitzende des Ligaausschusses beim Deutschen Schwimmverband, Guido Reibel, informiert: „Alle Vereine müssen vor Saisonstart die Lizenzierung des Beckens beantragen. Der SCN hat das Ludwigshafener Becken nicht aufgeführt. Aber auch sonst wäre es fraglich, ob die dortige Infrastruktur für eine Lizenz ausgereicht hätte. Wir haben nichts dagegen, wenn dort gespielt wird, wenn sich beide Vereine darauf verständigen und sich einig sind. Es ist immer ein Nachteil, auf einem kleinen Becken zu spielen.“ SCN-Trainer Janusz Gogola kontert: „Auch wir sind es gewöhnt, im großen Becken zu spielen. Es bleibt bei einer Chancengleichheit.“ Die Duisburger Wasserballwartin Susanne Becker will sich zum Thema nicht äußern. Sie teilt der RHEINPFALZ per SMS mit: „Derzeit möchten wir kein Statement zum kommenden Spiel gegen Neustadt abgeben.“ Doch Guido Reibel betont auch, man bemühe sich, eine Lösung zu finden. So sei das Schwimmbad im Leimen als Freibad am 29. April nutzbar. Dieses Bad sei auch lizenziert. Auch der SV Cannstatt habe laut Reibel ein Ausweichquartier suchen müssen und spiele am Samstag in Bietigheim gegen den SC Wedding Berlin. Gestern ging der Vorschlag mit Leimen als Ausweich-Spielort an den SCN. Bis Redaktionsschluss war allerdings noch keine Entscheidung gefallen. Für Janusz Gogola ist die Tatsache, dass seine Mannschaft vorübergehend heimatlos ist, ein großer Nachteil in der Vorbereitung: „Diese Ungewissheit ist eine Katastrophe.“ Am Wochenende nutzte der SCN seine guten Kontakte, die zu Uwe Sterzik bestehen. Der Deutsche ist Trainer der Schweizer Wasserball-Nationalmannschaft und war mit seinem Team im vergangenen Sommer für ein Trainingslager im Stadionbad (wir berichteten). Statt in Neustadt auf dem Trockenen zu sitzen, absolvierten die Pfälzer nun beim Gegenbesuch in Horgen Freundschaftsspiele gegen die Schweizer. „Wir führten kein Protokoll. Am Samstag nahmen wir das Nationalteam schon ein bisschen auseinander. Aber am Sonntag dauerte es etwas, bis wir wieder in den Spielfluss kamen. Da waren wir vom Vortag und dem harten Training etwas müde. Dann hatte ich schon das Gefühl, dass wir den Gegner unter Kontrolle hatten“, informiert SCN-Kapitän Matthias Held. |kle

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