Neustadt Noch zwei Siege bis zum Ligaverbleib

Im ersten Aufeinandertreffen zwischen Cannstatt und Neustadt war beim neuen SCN-Coach Janusz Gogola (rechts daneben Laurence Tum
Im ersten Aufeinandertreffen zwischen Cannstatt und Neustadt war beim neuen SCN-Coach Janusz Gogola (rechts daneben Laurence Tummings) die Freude groß über das Siegtor beim 9:8-Erfolg.

«Neustadt.»Am Wochenende gibt es für das Wasserball-Bundesliga-Team des SC Neustadt einen wichtigen Doppelspieltag. In der Abstiegsrunde im Modus „Best-of-five“ bestreitet der SCN am Samstag, 19 Uhr, im Stadionbad das zweite Spiel um den Klassenverbleib gegen den SV Cannstatt. Da der SCN am vergangenen Samstag die erste Partie mit 9:8 in Cannstatt gewonnen hatte (wir berichteten), könnten die Pfälzer, einen Sieg am Samstag vorausgesetzt, am Sonntag um 12 Uhr im Stadionbad den entscheidenden dritten Sieg holen.

Doch Trainer Janusz Gogola weiß, dass es gegen die kampfstarken Schwaben sehr schwierig werden wird. Daher lässt er sich auch absolut nicht in die Karten schauen, welche Tricks und Ideen er mit seinen Männern für das Wochenende auspacken wird. Zumal Cannstatt im Hinspiel kräftig zugelangt hatte. „Es gab einige taktische Fouls, es war ein sehr hartes Spiel. Wir brauchen Schiedsrichter, die entsprechend durchgreifen und wirklich alles sehen“, sagt Gogola. Doch auch der Trainer des Gegners, Andras Feher, bemerkte im Hinspiel einige Fehler der Unparteiischen. Wasserball sei eben kein Tischtennis. Weil es jetzt um so viel gehe, komme auch viel Härte auf, weiß Feher. Er trauert noch einer Konterchance seines Teams beim vorangegangenen Spiel nach. „Beim Stand von 7:4 für Cannstatt konterten wir und hatten eine klare Chance, die wir aber nicht verwerten konnten. Eine 8:4-Führung hätte unseren Sieg bedeutet. Aber gerade im Rückstand liegend, war Neustadt sehr kampfbetont.“ Feher sieht beide Teams auf Augenhöhe. Aber in seinem Team seien sechs Spieler Jahrgang 1999 und noch relativ unerfahren. Feher vermeldet, dass Spielmacher Marton Sarossi wieder dabei ist. Seine Sorge gilt der hitzigen Atmosphäre im Wasser. „Hoffentlich gibt es keinen Skandal. Einer der aufgestellten Schiedsrichter hat kein Bundesliga-Niveau“, betont Feher. Gogola sieht in Cannstatt ein junges Team mit Zukunft. „Der SV hat während der Saison sehr hart gearbeitet“, weiß Gogola. Er setzt auf die verbesserten Trainingsbedingungen für den SCN, seit das Stadionbad wieder als Freibad geöffnet ist. „Wir hatten vor der Partie in Cannstatt einige Tage ohne Ball trainieren müssen. Jetzt nutzen wir die Tage, um uns richtig vorzubereiten. Wir sind motiviert, es sind Heimspiele, wir werden diese Chance nutzen“, sagt Gogola selbstbewusst. Eine große Rolle beim SCN übernehmen Kapitän Matthias Held und Stefan Ehrenklau. Held wurde in Cannstatt hart attackiert und konnte nicht durchspielen. Ehrenklau übernahm deshalb die Verantwortung, als der SCN beim 6:7-Rückstand einen Fünfmeter zugesprochen bekam. „Ich hatte mich gut gefühlt, hatte erfolgreiche Szenen in der Partie. Matthias war nicht im Becken, und die anderen Spieler haben alle weggeschaut“, beschreibt Ehrenklau die Situation. Ihm gelang der wichtige Ausgleich. „Ich weiß gar nicht mehr, wann wir einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt hatten. Der Ausgleich war gut für die Moral“, sagt er. Und über Gogola, der erst seit Ostern wieder als SCN-Trainer arbeitet, verrät Ehrenklau: „Wir geben Vollgas. Janusz ist im positiven Sinne ein Wasserball-Verrückter. Dank ihm steigern wir uns von Spiel zu Spiel.“ Für die Zuschauer versprechen die beiden Begegnungen im Stadionbad noch einen besonderen Nervenkitzel. Steht es nach vier Vierteln, also nach 32 Minuten, unentschieden, dann geht es sofort zum Fünfmeter-Schießen. Verliert der SCN eine der beiden Partien, müssen die Pfälzer am folgenden Wochenende erneut nach Cannstatt. Aber das ist keine wirkliche Option für die Pfälzer. So spielen sie SC Neustadt: Pisk, Brzica – Ehrenklau, Tummings, Glaser, Mongrell, Mijatovic, Mosashvili, Görge, Reinspach, Härtel, Hummel, Held.

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