Neustadt Manchmal kommt es anders ...

Bad Dürkheim/DEIDESHEIM. Der letztlich überraschende Entschluss Christoph Gloggers, sich als Bürgermeister in Bad Dürkheim zu bewerben, hat die Pläne des SPD-Unterbezirks (UB) Bad Dürkheim/Neustadt für die Landtagswahl 2016 durcheinander gebracht.

Denn bisher galt der UB-Vorsitzende als erster Anwärter auf das Direktmandat im Wahlkreis Bad Dürkheim. Zu diesem Wahlkreis gehört auch die Verbandsgemeinde Deidesheim. Noch vor einem Monat schien Gloggers Weg in den rheinland-pfälzischen Landtag vorgezeichnet. Als B-Kandidat des Abgeordneten Manfred Geis (Bad Dürkheim), der im Dezember 65 Jahre alt geworden ist, durfte der 45-jährige Dackenheimer damit rechnen, dass Geis seinen Stuhl im Landtag vorzeitig räumt: um seinem Nachrücker und möglichen Nachfolger Zeit zur Einarbeitung zu geben, ehe der sich im nächsten Jahr dem Wähler stellt (Bericht vom 20. Januar 2014 auf der Seite „Südwestdeutsche Zeitung“). Als Glogger Mitte November in den Landesvorstand der Sozialdemokraten gewählt wurde (Ausgabe vom 18. November), wertete er dies nicht nur als „wichtig für die Region“, sondern bezeichnete das Votum auch persönlich als „ein gutes Zeichen in Richtung Landtagswahl“. Deshalb hatte Glogger seinen Genossen in Bad Dürkheim Mitte Dezember auch noch einen Korb gegeben, als sie ihn auf eine Bürgermeisterkandidatur ansprachen. Er wolle nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, begründete er. Manchmal aber kommt es halt anders Eine Meldung in der Bad Dürkheimer Ausgabe der RHEINPFALZ über Gloggers Absage (19. Dezember) brachte den Stein ins Rollen. Viele Menschen, nicht nur Parteimitglieder, hätten ihn danach angesprochen, ihn bestärkt, die Herausforderung in der Kreisstadt anzunehmen, informierte Glogger. Einige hätten sogar in der Kurstadt rund 400 Unterschriften gesammelt, um ihn zu überzeugen: durchaus gute Beweggründe, die ihn zu seiner überraschenden Kehrtwende bewogen hätten. Gloggers Ankündigung, für die Nachfolge von Wolfgang Lutz (CDU) kandidieren zu wollen (wir berichteten am 12. Januar), die vom UB-Vorstand und den Dürkheimer Sozialdemokraten ausdrücklich gestützt wird, hat für den Unterbezirk einiges verändert. Ursprünglich wollte die SPD ihren Direktkandidaten für den Wahlkreis Bad Dürkheim schon im März küren. Weil die Bürgermeisterwahl in Bad Dürkheim aber erst am 28. Juni stattfinde, werde die Wahlkreisversammlung auf September verschoben, sagte Manfred Geis auf Anfrage. Wer dann für die SPD im Wahlkreis Bad Dürkheim den Hut in den Ring wirft, ist derzeit offen. Wird Glogger Bürgermeister, darf er nach geltendem Recht nicht in den Landtag. Und wenn er nicht Bürgermeister werden sollte, könnte die neue Entwicklung neue Interessenten auf den Plan rufen. Für Geis bedeutet dies, dass er angesichts der aktuellen Entwicklung in Bad Dürkheim sein Mandat im Landtag bis zum Ende der Legislaturperiode ausübe werde, sagte er. Als SPD-Vorsitzender in Bad Dürkheim werde er Glogger unterstützen. Denn die SPD könne sich für die Kreisstadt „keinen besseren Bewerber“ wünschen. Übrigens: Im Oktober will die Pfalz-SPD ihre Liste erstellen, die richtungsweisend ist für die Platzierung auf der Landesliste. Diese Liste wird der Landesparteitag im November verabschieden.

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