Handball Klassenverbleib: TSG Haßloch verpasst Befreiungsschlag

Enttäuschung nach dem Spielende: frustrierte Spieler auf der Haßlocher Bank.
Enttäuschung nach dem Spielende: frustrierte Spieler auf der Haßlocher Bank.

Handball: Die TSG Haßloch hat in der Abstiegsrunde den Befreiungsschlag verpasst. Gegen das Schlusslicht TSV Blaustein setzte es eine 28:31-Heimniederlage. Viel Arbeit kommt auf Trainer Andreas Reckenthäler zu, der seine Mannschaft wieder aufbauen muss. Schon am kommenden Wochenende steht das nächste wichtige Spiel an.

Die TSG Haßloch muss weiterhin bis zur letzten Sekunde um den Klassenerhalt zittern. Im vorletzten Heimspiel der Saison 2021/22 haben die Bären den ersten Matchball vergeben. Sie verloren gegen den Tabellenletzten TSV Blaustein mit 28:31 (15:14). Auch deshalb, weil die Bären wieder einmal an sich selbst gescheitert sind. Statt Freude herrschte Ratlosigkeit. Die eigenen Fans suchten nach dem Abpfiff das Weite, die Gäste aus Blaustein hüpften da noch im Kreis und sangen „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Da wollten die Akteure der TSG Haßloch nicht hinsehen. Sie saßen mit gesenkten Köpfen in Richtung Hallenboden auf der Auswechselbank.

TSG-Trainer Andreas Reckenthäler wirkte am Samstagabend gegen 21 Uhr nicht nur ratlos, sondern auch bitter enttäuscht. Thomas Müller, sportlicher Leiter der TSG, blickte auf sein Smartphone und musste Minuten später feststellen, dass der unmittelbare Rivale um den Klassenverbleib, die HG Oftersheim-Schwetzingen, sich noch mit einem Siebenmeter zum 32:32-Ausgleich bei TuS 1887 Volmetal gerettet hatte. Die HG übernahm aufgrund der TSG-Niederlage die Tabellenspitze. Es war diesmal nicht der Abend der TSG, die vorzeitig den Klassenverbleib hätte sichern können. Nun müssen die Blau-Weißen am Samstag gegen TUSEM Essen II unbedingt gewinnen, um drittklassig zu bleiben. Der Druck wird um ein Vielfaches höher sein.

Selbst in der Hand

„Gott sei Dank haben wir es wenigstens selbst in der Hand. Jetzt geht es um alles“, sagte Reckenthäler nach dem Spiel. Noch bis gegen 23 Uhr saß er ratlos in der Kabine. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Mannschaft wusste, um was es heute ging“, sagte Reckenthäler. „Ich dachte, die Mannschaft kämpft bis zum Umfallen. Das habe ich heute nicht gespürt.“

Dabei war es „nach einer guten Trainingswoche“ zunächst fast nach Plan gelaufen. Die Gastgeber setzten sich frühzeitig ab und führten bereits nach zehn Minuten mit 7:4 nach einem Doppelschlag von Elvijs Borodovskis. Dann machten sich die Unsicherheiten im Angriffsspiel nach Hereinnahme von Theo Surblys bemerkbar. Dazu scheiterte Konstantin Herbert per Gegenstoß am gegnerischen Torhüter Samuel Beha, der auch im nächsten Angriff einen Wurf von Lino Messerschmidt parierte. Die TSG kam aus dem Rhythmus. Als nach einer Zwei-Minuten-Strafe (18.) gegen Messerschmidt die Gästen zum 9:9 ausglichen, war es erneut Jochen Fuchs, der zweimal in Folge ins leere Tor und damit für die 11:9-Führung der Gäste sorgte. Es war zum Haare raufen. Haßloch rannte einem Rückstand nach. Reckenthäler: „Nach einer brutal starken Abwehrleistung in der letzten Woche, habe ich heute jegliche Aggressivität, aber auch jegliche Leidenschaft vermisst.“

Einwechslungen ohne Folgen

Einziger Lichtblick war Jan Triebskorn, der nach vierwöchiger Verletzungspause kurz vor dem Seitenwechsel zur 15:14-Führung traf. Nach dem Wiederanpfiff wurde es allerdings nicht besser. Haßloch verteidigte noch fünf Minuten den Ausgleich, dann zogen die Gäste wieder davon. Reckenthäler nutzte jede taktische und personelle Möglichkeit, brachte sogar nach Triebskorn die zuletzt angeschlagenen Florian Kern und Dennis Gregori. Es half nicht viel. Blaustein ließ Haßloch nicht mehr herankommen, sondern baute sogar seinen Vorsprung bis auf fünf Tore zum 25:30 (54.) aus.

Selbst die offensiv ausgerichtete Deckung brachte nicht mehr den erhofften Punktgewinn. Haßloch wirkte auch im Angriff nicht geduldig und konzentriert. Fast ein Dutzend Bälle wurden verworfen. Die Sorgen werden jetzt immer größer, den erhofften Klassenverbleib in der Dritten Liga noch zu verpassen. Am kommenden Samstag heißt deshalb die Devise beim TUSEM Essen II „Alles oder Nichts“.

So spielten sie

TSG Haßloch: Schlingmann (31.-47.), Bitz (1.-30., 48.-60.), Modzinski (n. E.) - Seelos (3), Götz, Borodovskis (6/2) - Konstantin Herbert (1), Zech (3) - Messerschmidt (1) - Surblys, Julius Herbert (1), Treiber (2), Triebskorn (7), Gregori (2), Hannes, Kern (2).

TSV Blaustein: Jauman (n. E.), Beha, Ruhland (n. E.) - Spiß (2), Behr (1), Staiger (4) - Fuchs (9/3), Baur (4) - Dück (3), Potic (7), Hoßfeld (1), Müller.

Spielfilm: 1:2 (4.), 4:3 (6.), 7:4 (10.), 8:7 (15.), 8:8 (17.), 9:12 (22.), 12:12 (26.), 14:13 (30.), 15:14 (30. Hz.), 17:16 (34.), 18:20 (38.), 20:23 (43.), 24:25 (47.), 25:28 (51.), 25:30 (54.), 27:30 (57.), 28:31 (60., Ende) - Siebenmeter: 2/2 - 3/3 - Zeitstrafen: 10 - 4 - Beste Spieler: Triebskorn - Beha, Fuchs - Zuschauer: 320 - Schiedsrichter: Brandt/Fleisch (Neu-Isenburg/Pforzheim).

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