Neustadt Jetzt im Halbfinale gegen Plauen

Toller Reflex von SCN-Torwart Ivan Pisk. Auch Mathias Held (rechts) stört den Ludwigsburger Angreifer.
Toller Reflex von SCN-Torwart Ivan Pisk. Auch Mathias Held (rechts) stört den Ludwigsburger Angreifer.

«Ludwigsburg/Neustadt.»Es war ein erfolgreiches Wochenende für das Wasserball-Team des SC Neustadt. Mit einem 9:5 (3:1, 0:1, 2:1, 4:2)-Auswärtssieg beim SV Ludwigsburg am Samstag und dem 10:3 (2:3, 3:0, 3:0 2:0)-Heimsieg am Sonntag hat der SCN die erste „Best-of-Five“-Serie zum Aufstieg in die A-Gruppe der Wasserball-Bundesliga erfolgreich abgeschlossen.

Das Auswärtsspiel, das Ludwigsburg im Stuttgarter Inselbad austragen musste, verlief aus der Sicht des SCN zunächst zäh. SCN-Coach Janusz Gogola erreichte wegen eines Staus bei seiner Anfahrt aus Frankfurt erst kurz vor Spielbeginn das Hallenbad. „Wir begannen sehr unkonzentriert und vergaben wieder viele Chancen. Unsere Schüsse landeten zu oft am Torgehäuse. Es dauerte bis zum dritten Viertel, bis wir ein Überzahlspiel zugesprochen erhielten. Aber da ich mich schon über einen knappen Sieg mit einem Tor Vorsprung gefreut hätte, war am Ende alles gut“, erklärte Gogola. So hatte es gestern sein Team im eigenen Bad leichter, mit dem dritten Erfolg das Halbfinale klar zu machen. Doch zunächst waren die Ludwigsburger Gäste am Drücker und gingen mit zwei Treffern in Front. In den ersten Minuten zeigte der SCN keine gelungenen Kombinationen und kam vor dem Gästetor nicht zum Abschluss. Durch eine 20-Sekunden-Zeitstrafe des Ludwigsburgers Dario Labavic fiel endlich der erste Treffer durch Domagoj Mijatovic. Kurz vor Ende des ersten Viertel verkürzte Kapitän Matthias Held auf 2:3. Held spielte im zweiten Viertel den Alleinunterhalter, glich aus und machte auch die Tore zum 4:3 und 5:3. Doch der SCN-Spielführer hatte in der Halbzeitpause viel zu seinem Team zu sagen, denn die Abspielfehler und mangelhaften Abschlüsse verhinderten einen deutlicheren Vorsprung. Immer im Bilde war aber SCN-Keeper Ivan Pisk, der die Konter der Gäste und Überzahlsituationen für Ludwigsburg jeweils aufmerksam parierte. Und so kam es zu einer selten gesehenen Torflaute bei einem Gästeteam. Ludwigsburg erzielte keinen Treffer mehr und blieb also drei Viertel torlos. Für den SCN galt dann das Motto „in der Abwehr topp, im Angriff Flop“. Immer wieder schüttelten Gogola und die Wasserball-Experten im Publikum den Kopf, weil die SCN-Angreifer zu viele klare Einschussmöglichkeiten vergaben. So wäre diesmal locker die doppelte Torausbeute für den SCN drin gewesen. Den Schlusspunkt zum 10:3 setzte schließlich Timo Jordan durch einen Fünfmeter. Es war das erste Bundesligator für ihn. Im letzten Viertel entgleiste das Spiel auf Ludwigsburger Seite. Die Gäste leisteten sich einige Frustfouls und quittierten schließlich 15 Strafen, während der SC Neustadt nur sechs Zeitstrafen erhielt. Der ehemalige Neustadter Spieler Tim Hornuf, der jetzt für Ludwigsburg ins Wasser geht, quittierte sogar eine „Rolle“. Er musste für den Rest des letzten Viertels komplett aussetzen. Doch auch als sogar zwei Gästespieler eine Zeitstrafe von 20 Sekunden absaßen, erzielten die Neustadter Wasserballer keinen Treffer. „Wir konnten uns heute erlauben, unsere Überzahl und Konterchancen nicht zu nutzen. Diese Lässigkeit wird bei uns zur Gewohnheit, wenn Ivan so stark hält. Wir hätten gerne etwas schöner gespielt, aber Ludwigsburg ließ es nicht zu“, analysierte Trainer Janusz Gogola. Er blieb dabei nachsichtig mit seiner Mannschaft, obwohl durchaus viele Missverständnisse bei den Zuspielen sichtbar waren. Der Ludwigsburger Trainer Sven Schulz sah in seinem Keeper Josp Katusa ebenfalls einen starken Rückhalt. „Neustadt ist deutlich fitter als wir, wir werfen wesentlich schlechter, deshalb sah Ivan Pisk heute auch so gut aus. Der SCN ist auf allen Positionen mindestens zehn Prozent besser, das macht eben den Unterschied aus“, betonte Schulz. Für den Ludwigsburger Trainer war SCN-Kapitän Matthias Held mit seinen vier Treffern der Spieler des Tages. Sein Team habe gehofft, wenigstens einen Sieg in der Serie gegen Neustadt zu erringen, um ein Erfolgserlebnis zu haben. Aber seine Spieler seien mit den Gedanken schon in der Heimat. Für den Aufsteiger sei es auf jeden Fall in dieser Saison ein Erfolg gewesen, den Klassenverbleib zu schaffen, so Schulz. Somit steht der SCN im Halbfinale und trifft in einer weiteren „Best-of-Five“-Serie auf den Zweiten der B-Tabelle, den SVV Plauen. Das erste Spiel findet am Ostersamstag um 18 Uhr im Stadionbad statt. So spielten sie Am Samstag: Pisk, Ulrich – Shoemaker (1 Tor), Mijatovic (2), Härtel, Nachev (1), Tummings (1), Kolar, Timo Jordan, Glaser, Görge (2), Held (2). Am Sonntag: Pisk, Ulrich – Shoemaker, Mijatovic (2), Härtel, Nachev, Tummings, Kolar (1), Timo Jordan (1), Glaser, Görge (2), Held(4).

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x