Elmstein Helmbachweiher: Sandentfernung startet

Die schwimmende Plattform saugt Sedimente vom Boden ab und leitet sie in den Helmbach.
Die schwimmende Plattform saugt Sedimente vom Boden ab und leitet sie in den Helmbach.

Bei einem Stausee wie dem Helmbachweiher ist es unvermeidlich, dass sich Sand ablagert. Dieser muss aber entfernt werden, sonst verliert der Badeweiher stetig an Tiefe. Die Technik dafür steht zur Verfügung. Doch in den vergangenen Monaten konnte sie nicht eingesetzt werden.

Das Teil, das den Helmbachweiher als Badeweiher erhalten soll, nennt sich Mini-Mover. Es ist eine schwimmende Plattform, die mit Seilen an Bäumen befestigt ist und sich in einem bestimmten Radius entlang der Seile bewegt. Dabei wird mit einem Saugrüssel Sediment vom Boden abgepumpt und über einen Schlauch in den Helmbach geleitet. Das fließende Gewässer schwemmt die Sedimente dann weg. Nötig ist das, weil der Kohlbach, der den Helmbachweiher speist, dem Weiher immer wieder Sand zuführt. Dadurch wird das Gewässer, das an seiner tiefsten Stelle zwei Meter misst, immer flacher.

Nach einer Machbarkeitsstudie wurde das Verfahren erstmals im August 2019 im Kreisausschuss präsentiert. Zunächst ging die Kreisverwaltung davon aus, dass die Sedimente in einer Großaktion entfernt werden können. Doch es stellte sich heraus, dass das nicht funktionieren würde: Denn dann würde der Sand sich vermutlich an anderer Stelle in dem Bach absetzen. Nun soll das Projekt über fünf Jahre laufen.

Badesaison ab Juni

Die vorbereitenden Arbeiten starteten bereits Mitte November. Doch mit dem Abpumpen wird erst in dieser Woche begonnen. Der Grund: Von Dezember bis Ende Februar sollen die im Kies laichenden Fische geschützt werden. Ab 1. März ist nun eine längere Einsatzphase geplant – bis Ende Mai. Dann beginnt die Badesaison. Diese werde auf die Monate Juni, Juli und August beschränkt, teilt der Kreis auf Anfrage mit.

Der Mini-Mover, der rund um die Uhr arbeitet, wird also zunächst drei Monate seine Runden drehen, dann pausieren und von September bis Ende November wieder im Einsatz sein. Außerhalb der Laichzeit sei die Plattform für die Fische ungefährlich, informiert die Kreisverwaltung.

Das Projekt wird vom Institut für Umweltwissenschaften der Universität Landau (iES) wissenschaftlich begleitet. Sollte dabei festgestellt werden, dass der Helmbach oder einer der folgenden Bäche das Sediment nicht ausreichend verteilen können und selbst zu versanden drohen, kann die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd das Verfahren stoppen.

Weiher wurde früher ausgebaggert

Zuständig für das Projekt ist die Firma Sedimentworks (Werne). Wenn es wie geplant fünf Jahre läuft, kostet es laut Kreisverwaltung rund 500.000 Euro. 110.000 Euro übernehme das Land.

Die Ablagerung von Sedimenten ist ein Problem, das fast an allen gestauten Gewässern auftritt. Die Ablagerungen sammeln sich im Staubereich, während bach- oder stromabwärts Sedimente fehlen. In früheren Jahren ist der Helmbachweiher, der 1970 angelegt wurde, ausgebaggert worden, das letzte Mal 2004. Damals war es noch möglich, den Sand im Wald auszubringen. Inzwischen ist das jedoch nicht mehr zulässig. Denn obwohl die Belastung des Sandes natürliche Ursachen hat und als gesundheitlich unbedenklich gilt, ist sie höher, als es für Ablagerungen im Wald erlaubt ist. Leicht überschritten werden beispielsweise die Kadmium- und Nickelwerte, wie 2019 bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie erläutert wurde.

x