Elmstein Helmbachweiher: Ab März wird Sand abgepumpt

Die schwimmende Plattform saugt Sedimente vom Boden ab und leitet sie in den Helmbach.
Die schwimmende Plattform saugt Sedimente vom Boden ab und leitet sie in den Helmbach.

Der Sand, der sich im Helmbachweiher über Jahre angesammelt hat, muss entfernt werden. Nach erheblichen Verzögerungen haben die Arbeiten jetzt begonnen. Doch es gibt ein Problem.

Der Plan steht schon lange fest, jetzt wird er umgesetzt: Seit Mitte November laufen die Arbeiten, damit ab 1. März auf dem Helmbachweiher ein sogenannter Mini-Mover, eine schwimmende Plattform, seinen Betrieb aufnehmen kann. Seine Aufgabe ist es, den Sand, der sich in dem Weiher angesammelt hat, abzupumpen. Früher wurde das Gewässer ausgebaggert und der Sand in den Wald gebracht, doch das ist seit einigen Jahren verboten. Denn darin enthalten sind in der Natur vorkommende Stoffe wie Nickel und Kadmium, die nicht mehr im Wald ausgebracht werden dürfen. Eine Deponierung der Ablagerungen wäre sehr teuer. Letztmals ist der Sand 2004 aus dem Weiher herausgeholt worden. Seither lagert er sich ab, wodurch die Tiefe des Weihers abnimmt.

Eine Lösung für das Problem wurde erstmals im August 2019 präsentiert: Der Sand soll entnommen und dem fließenden Gewässer wieder zugeführt werden. Während man jedoch zunächst davon ausging, dass die Sedimente in einer Großaktion entfernt werden kann, hat sich in der Folge herausgestellt, dass die Zeitdauer sehr viel länger sein muss. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass der Sand nicht abtransportiert wird, sondern sich an anderer Stelle in dem Bach absetzt. Verzögert hat sich das Projekt unter anderem deshalb, weil eine wasserrechtliche Genehmigung nötig war.

Schutz für laichende Fische

Nun also haben die Arbeiten begonnen, wie der Kreis mitteilt. Die Behörde verspricht sich davon, den Weiher erhalten zu können. „Er ist ein wichtiger Erholungsort, nicht nur für das Lambrechter Tal“, wird Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld in einer Pressemitteilung zitiert. Warum erst ab 1. März mit dem Abpumpen begonnen werden kann, erklärt der Kreis damit, dass von Dezember bis Februar im Kies laichende Fische geschützt werden sollen.

Für die Arbeiten verantwortlich ist laut Kreis die Firma Sedimentworks in Werne (Nordrhein-Westfalen). An der Plattform, die an drei Seilen an Bäumen am Ufer befestigt ist, wird durch einen Saugrüssel Sediment vom Boden abgepumpt. Das Gefährt bewegt sich dabei in einem gewissen Radius entlang der Seile, wodurch sichergestellt ist, dass es nicht zu nah ans Ufer kommt. Über einen Schlauch wird das Sediment dann direkt in den Helmbach geleitet, wo es weggeschwemmt werden kann. Der Mini-Mover passe sich daran an, wie viel Wasser im Helmbach fließt, erklärt die Kreisverwaltung. Bei einer geringen Fließgeschwindigkeit werde die Menge an Sediment, die eingeleitet wird, reduziert.

Schon jetzt Vandalismus

Ein Problem: Bereits jetzt in der Vorbereitungszeit sei es zu Vandalismus gekommen. „Unbekannte haben mehrfach Steine auf das Gerät geworfen und zudem versucht, die Halteseile zu kappen“, so die Kreisverwaltung. Derlei Sachbeschädigung sei kein Kavaliersdelikt. „Wir wollen für den Weiher und die Umgebung etwas Gutes bewirken. Es ist bedauerlich, dass bereits versucht wurde, den Mini-Mover zu beschädigen“, so Ihlenfeld.

Das Gerät läuft rund um die Uhr. Ab März sei eine längere Einsatzphase nötig, um zu sehen, ob der Mini-Mover die gewünschten Ergebnisse bringt. Deshalb werde die Badesaison auf die Monate Juni, Juli, August beschränkt. Der Mini-Mover werde also von März bis Ende Mai und dann wieder von September bis Ende November arbeiten.

Monitoring mit Uni Landau

In Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd habe die Verwaltung für fünf Jahre ein Monitoring in Zusammenarbeit mit Institut für Umweltwissenschaften an der Universität Landau beschlossen. Sollte während des Monitorings festgestellt werden, dass die Bäche das Sediment nicht ausreichend verteilen können und selbst zu versanden drohen, könne die SGD Süd das Verfahren stoppen. Der Landrat ist jedoch optimistisch: „Wir sind überzeugt, dass wir eine nachhaltige Lösung für den Erhalt des Helmbachweihers gefunden haben.“

Die Kosten beziffert der Kreis mit 500.000 Euro – wenn das Projekt über fünf Jahre läuft. Davon fördert das Land 110.000 Euro.

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