Neustadt Hartes Duell statt Trainingslauf

Im Lauf über sieben Kilometer wurden 33 Mannschaften gewertet.
Im Lauf über sieben Kilometer wurden 33 Mannschaften gewertet.

«Hassloch.» Der 45. Nikolauslauf an der Haßlocher Pferderennbahn brachte in diesem Jahr kein winterliches Flair. Fast 700 Teilnehmer waren gemeldet, das Ziel der hervorragend organisierten Wettbewerbe auf vier Strecken erreichten 610 Läufer.

Der LC Haßloch kann auf ein bewährtes Helferteam zurückgreifen. Die einzelnen Rädchen griffen ineinander. Organisator Frank Hasch achtete auch auf eine zügige Siegerehrung. „Wir warten beim Halbmarathon nicht mehr ab, bis der letzte Läufer im Ziel ist. Das ist nicht mehr zeitgemäß“, betonte er. Er greift dabei auf die bewährten Dienste von Bernd Rollar und Martin Hellinge von „BR-Timing“ zurück. Die beiden Zeitnehmer sind echte Freaks. Sie haben sich das gesamte Equipment und die Software selbst zusammengestellt. „Wir sind so von keinem Hersteller abhängig und können für die Vereine vernünftige Preise machen. Wobei wir in die Entwicklung unserer Geräte und Programme sehr viel Zeit gesteckt haben“, erklärt Hellinge. Das Duo ist seit 15 Jahren auf Laufveranstaltungen unterwegs. Nicht im Voraus geplant war der Start von Triathlet Tim Hellwig über sieben Kilometer. Der 19-jährige Sportsoldat aus Neustadt hatte ein mehrtägiges Biwak in der Bundeswehr-Grundausbildung während der Woche in den Knochen und reiste aus Hannover an. Seine Verletzung, die Mitte September einen Start bei den Triathlon-Weltmeisterschaften in Australien verhindert hatte, ist kuriert. Er lieferte sich ein hartes Duell mit Lokalmatador Marius Meyfarth, das er schließlich gewann. „Ich hatte schon früher mit der Attacke von Tim gerechnet und vorher versucht, ihn mit Tempoverschärfungen abzuschütteln. Es gelang aber nicht“, erklärte Meyfarth. Hellwig dagegen meinte, ohne die Konkurrenz von Meyfarth wäre er nicht so schnell gelaufen. Er habe eigentlich nur einen Trainingslauf geplant. Den Halbmarathon über 21,1 Kilometer gewann Domenik Marquedant aus Freiburg. Er verfehlte seine Bestzeit von 1:16,15 Stunden nur um 20 Sekunden. Dass die Strecke jetzt amtlich vermessen war, interessierte ihn dabei wenig. Er kam nach Haßloch, „um den Jahresabschluss zu laufen“. Auf Rang zwei landete Volker Lintz (TV Maikammer). „Aber Roger Nachbur sollte mit mir zusammen auf Rang zwei gewertet werden. Er war in Runde zwei falsch abgebogen, weil weder Streckenposten noch Absperrung vorhanden waren“, sagte Lintz den Organisatoren. Frank Hasch akzeptierte den fairen Vorschlag von Lintz. So gab es zweimal Rang zwei. Den Lauf der Bambini über 800 Meter gewann Leon Mrasek aus Gönnheim, der als Fußballer seine Kondition testete. Mit Opa Edwin Graf waren Luise und Lotta aus Limburgerhof am Start. Opa Edwin ist das große Vorbild der beiden Schwestern. „Er ist ein Ultraläufer und läuft noch viel weiter als wir“, verrieten sie. Auch den Schülerlauf über 3200 Meter gewann mit Sören Renner aus Böbingen ein Fußballspieler. Zweiter wurde hier der zwölfjährige Triathlet Noah Sandor aus Maudach. Die erstmals durchgeführte Teamwertung für Mannschaften mit drei Startern ging an den LC Haßloch (Philipp Baron, Emil Leibrock und Marius Meyfarth). Insgesamt 33 Mannschaften wurden gewertet.

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