Neustadt Es wäre mehr drin gewesen ...
«Wachenheim.» Vier Tage nach dem Nachholspiel beim 1. FC Saarbrücken erreichten 1:1 endete gestern Nachmittag das erneut kurzfristig auf den Wachenheimer Kunstrasenplatz verlegte Heimspiel des Frauen-Fußball-Zweitligisten 1. FFC Niederkirchen gegen den SC Freiburg II mit dem gleichen Ergebnis. Wie in Saarbrücken erzielte Kristin Götz auch gegen die Südbadenerinnen den einzigen Niederkirchener Treffer.
Das Remis entsprach durchaus dem Spielverlauf. Aber erneut wäre für die Niederkirchenerinnen mehr drin gewesen. „Hätten wir jetzt vier Punkte mehr, wären wir jetzt Sechster“, stellte FFC-Spielleiter Alois Schalk fest, als die 1:3-Heimniederlage des FSV Hessen Wetzlar gegen den kommenden FFC-Gegner VfL Sindelfingen bekannt wurde. „Es ist für uns weiterhin alles drin“, meinte dagegen Trainer Niko Koutroubis lapidar. Weniger aufgrund des Ergebnisses: Nach der wieder starken Leistung seines Teams ist es das auf jeden Fall. Nach wenigen Minuten war bereits klar, dass sich der FFC-Coach vor dem Duell mit dem Neuling einiges hatte einfallen lassen: Zum einen befand sich Kristin Götz als einzige Stürmerin in vorderster Front. Aber sie ließ sich auch öfter ins Mittelfeld zurückfallen, wenn sich Sarah Hatzenbühler und Silvana Arcangioli offensiver positionierten. Mutig war sicherlich, die wenig erfahrenen Hannah Behrend und Nathalie Erbes von Beginn an zu nominieren. Beide lösten ihre Aufgaben jedoch bravourös. Während Behrend im Mittelfeld mit vielen gewonnenen Zweikämpfe auffiel, war Erbes alleine dafür zuständig, zunächst Vanessa Ziegler und später Freiburgs Spielertrainerin Myriam Krüger auszuschalten, was sie auch toll machte. „Ziegler hat bei Freiburg die meisten Tore erzielt. Und Krüger leitet viele Angriffe ein“, begründete Koutroubis seine Maßnahme. Neu war auch das Pressing, mit dem er sein Team agieren ließ. Die Freiburgerinnen kamen damit überhaupt nicht zurecht und verloren viele Bälle, die zu Niederkirchener Kontern führten. Am gefährlichsten war der FFC, wenn Silvana Arcangioli auf der linken Seite nach Ballverlusten des Gegners schnelle Gegenangriffe einleitete. Wie in der 21. Minute, als Erbes bei der ersten Niederkirchener Torchance unbewacht lauerte. Doch waren die Zuspiele zu ungenau. Bis zur Pause war jeder Ball, der auf eines der beiden Tore schossen wurde, eine sichere Beute der beiden Torfrauen Nadine Winckler und Maria Korenciova. Unglücklich kam es zur Gästeführung (47.): Nach einer Rechtsflanke von Krüger schlug Alena Wolf vor Leonie Heizler den Ball weg, aber Letzterer senkte sich ins eigene Tor. Nur zwei Minuten danach kam jedoch nach Linksflanke Arcangiolis und einem missglückten Abwehrversuch der Gäste Götz in Ballbesitz und vollstreckte eiskalt zum 1:1. Danach ging es hin und her. In der 61. Minute durchlebten alle Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle: Zunächst klärte Winckler toll. Im direkten Gegenzug vergab Arcangioli eine Möglichkeit zum 1:1. Bis zum Schluss kämpften beide Teams verbissen um den Sieg. Zählbares sprang aber auf beiden Seiten nicht mehr heraus. Ein Sonderlob gebührt Natalie Stulin, die trotz großer Schmerzen nach einem Tritt auf den Fuß bis zum Schluss durchhielt, aber nach dem Abpfiff kaum noch auftreten konnte.