Neustadt Ein Treffen alter Bekannter

Hassloch. Vorderpfalzderby in der Handball-Oberliga: Am Samstag, 19 Uhr, tritt die TSG Haßloch bei den VTV Mundenheim im Schulzentrum in Mundenheim an. Beide Teams liegen in der Tabelle zwar fünf Plätze auseinander, haben aber jeweils 2:2 Punkte auf dem Konto. Beide Teams kennen sich gut.

In Mundenheim spielen mit dem seit einem Jahr verletzten Marco Tremmel, Marcel Deege und Marc Zehe drei ehemalige Haßlocher. Zudem ist mit Lukas Klein ein Rückraumspieler bei den VTV aktiv, der ebenfalls in Haßloch gut bekannt ist. „Er sollte eigentlich vor dieser Saison zu uns kommen“, erzählt TSG-Trainer Ralf Schmitt. Denn Klein, in der vergangenen Saison noch im Trikot des TV Kirrweiler, hat häufig freitags bei den Haßlochern mittrainiert. „Aber er rechnet sich in Mundenheim mehr Spielanteile aus – bei uns steht er hinter Sebastian Schubert und Kevin Seelos“, verrät Schmitt, wie der Wechsel des Kirrweilerers schließlich nach Mundenheim zustande gekommen ist. Patrick Horlacher, Trainer der Mundenheimer, erzählt eine andere Version: „Lukas sichten wir schon seit zwei Jahren. Er wollte schon vor einem Jahr zu uns kommen, aber er hatte in Kirrweiler bei den Herren in der Pfalzliga mehr Spielanteile und war noch bei den Oberliga-Junioren gefordert. Außerdem spielt sein kleiner Bruder schon im dritten Jahr bei uns in der Jugend. Da ist ein Vertrauensverhältnis entstanden.“ Marcel Deege habe eine phänomenale Entwicklung genommen, von der Bank oder Tribüne in Haßloch zum konstanten Oberligaspieler. „Marc Zehe bringt Stimmung bei uns in die Bude. Ich habe viele brave Bübchen, da ist so ein antiautoritärer Spieler wichtig für das Sozialverhalten im Team“, charakterisiert Patrick Horlacher die beiden ehemaligen Haßlocher, die am Samstag spielen werden. Ralf Schmitt kennt die „Hornissen“ auch deshalb gut, weil „ich von denen viele Videos gesehen habe“. Dabei hat er festgestellt, dass Mundenheim meist mit einer 6:0-Deckung verteidigt. „In der vergangenen Saison haben die auch eine doppelte Manndeckung probiert“, erinnert sich der TSG-Coach. Diese Variante bereitet ihm keine Sorgen. „Wir sind es gewohnt, vier gegen vier zu spielen, wir trainieren ja oft nur mit acht Leuten“, zeigt er Galgenhumor. „Inzwischen haben wir aber wieder elf Spieler.“ Denn die TSG war zuletzt arg von Personalsorgen geplagt. David Oetzel fällt erneut wegen einer Schulterverletzung aus, ebenso Neuzugang Steffen Dietz. Aufbauspieler Andreas Friedrich hat eine Operation hinter sich. Spielmacher Jörn Christmann hatte die Grippe. „Die hat er aber überstanden.“ Nach dem Bruch des Mittelfingers an der Wurfhand trage Sebastian Bösing keinen Gips mehr, er könne den Finger tapen, berichtet der Trainer über den Kreisläufer, der sich gleich im ersten Saisonspiel verletzt hatte. „Die Woche habe ich schon Krafttraining gemacht und war laufen. Aber jetzt schon gegen Mundenheim zu spielen, ist zu riskant“, erzählt Bösing, der froh ist, dass er im Moment nicht viel schreiben muss. „Ich fange im Oktober an, in Landau Sportwissenschaften und Betriebspädagogik zu studieren.“ Der Neuzugang aus Bingen bezeichnet die Haßlocher als „individuell sehr, sehr stark“. „Aber wir haben uns noch nicht als Team eingespielt, weil wir einerseits einige Neue haben und andererseits wegen unseres Verletzungspechs nie komplett trainieren konnten.“ Wenigstens Linkshänder Kai Best sei nach seiner OP wegen einer Kalkablagerung hinter dem Ohr wieder zurück, berichtet Schmitt. Zudem vertraut Schmitt auf die Kondition einiger Schützlinge: „Matze, Kai, Dennis und Flo können durchspielen.“ Gemeint sind Matthias Röder, Kai Best, Dennis Gregori und Florian Kern. 60 Minuten waren für Neuzugang Michal Kurka zuletzt beim Heimsieg gegen Aufsteiger Bodenheim zu viel. „Er hat in der Rückraummitte ordentlich gespielt, hat aber nach 50 Minuten einen Krampf bekommen – er war fertig“, erzählt Schmitt. Eine weitere Erkenntnis über Mundenheim aus dem Studieren der Videos: „Die haben 18 Mann, können komplett durchwechseln und sind damit unberechenbar.“ Problematisch sei für die Haßlocher die Tatsache, dass in Mundenheim nicht mit Harz gespielt werden dürfe. „Das sind wir nicht gewöhnt“, betont Schmitt. „Was auch noch gefährlich ist: deren hohe Niederlage gegen Zweibrücken.“ Zuletzt hatten die „Hornissen“ mit 28:42 verloren. (sab/mne)

x