Neustadt Duttweiler: Spielplatz eingeweiht

Probefahrt nach dem offiziellen Teil: Ortsvorsteher Kay Lützel kontrolliert als Schaffner die Fahrkarten von Fiona und Evelyn.
Probefahrt nach dem offiziellen Teil: Ortsvorsteher Kay Lützel kontrolliert als Schaffner die Fahrkarten von Fiona und Evelyn.

Duttweiler hat einen neuen Bahnhof. Zumindest fast. Warum sich der umgestaltete Spielplatz in der Kreuzbergstraße mit dem Thema Eisenbahn beschäftigt und das Gelände bei Oberbürgermeister Marc Weigel besondere Erinnerungen weckt.

Spielplatz Kreuzbergstraße heißt der neugestaltete Spielplatz in Duttweiler, die Duttweilerer sagen Pfefferminzbähnel-Spielplatz. Denn dort, wo der Spielplatz ist, war bis 1956 der Duttweilerer Bahnhof des Gäubähnels, das auch Pfefferminzbähnel genannt wurde. Deshalb wurde der Spielplatz wie ein historischer Bahnhof gestaltet. „Das hier war mein Spielplatz“, verriet Oberbürgermeister Marc Weigel bei der Einweihung am Dienstag.

Weigel hat seine Kindheit und Jugend in Duttweiler verbracht. Damals seien auf dem Spielplatz Schaukeln, eine Rutsche und ein Sandkasten gewesen, erzählte der Oberbürgermeister den Jungen und Mädchen der Duttweilerer Kindertagesstätte. Das ist jetzt anders: Attraktion des Spielplatzes ist eine große Bahn aus Holz, mit einer Lokomotive und zwei Wagen. Es ist keine normale Holzbahn, da gibt es eine Rutsche, Leitern und Balken zum Klettern, dicke Seile zum Balancieren, ein Rohr durch das man kriechen kann.

Fahrt nach Speyer?

Nach den Reden durften die Jungen und Mädchen zur großen Fahrt mit dem Pfefferminzbähnel starten. Nachdem sie in den Zug eingestiegen waren, sangen sie das Lied „Eins, zwei, drei, husch, husch die Eisenbahn, wer will mit nach Speyer fahren“. Damit war der Oberbürgermeister nicht so ganz einverstanden, die Lokomotive stehe in Richtung Neustadt, deshalb müsse es heißen „wer will mit nach Neustadt fahren“.

„Das Fahren und das Klingeln macht Spaß“, erzählte der sechsjährige Nicolas. „Ich klettere immer auf das Dach der Lokomotive“, verriet der sechsjährige Benedict. „Mir gefällt der Zug und die Rutsche ist schnell“, sagte die fünfjährige Hanna. Der Pfefferminzbähnel-Spielplatz ist ein Inklusionsspielplatz. Im Sandkasten steht ein großes Holzpodest mit einer Rampe über die Kinder im Rollstuhl hochgefahren werden können. Mit Eimern und kleinen Seilzügen kann Sand auf die Plattform gehievt werden. „Man kann auch Sand durch das Rohr rieseln lassen“, erklärte die fünfjährige Evelyn. „Mir gefällt alles“, sagte die fünfjährige Lea. Der sechsjährigen Liane hat es der Zug besonders angetan.

Spielgeräte aus heimischem Holz

Von dem Bahnhof waren die Erwachsenen fast noch mehr begeistert als die Kinder. An dem Holzbahnhof kann man Fahrkarten bei einem Schaffner kaufen und muss sich nicht mit einem Automaten herumärgern. Der stellvertretende Ortsvorsteher Udo Scheid setzte sich gleich die Schaffnermütze auf und verteilte Fahrkarten. Große Spiele, etwa ein Memory aus Holz, und Sitzgelegenheiten gehören ebenfalls zum Pfefferminzbähnel-Spielplatz. Nach Angaben von Michael Fuhrer, Leiter der Abteilung Stadtbild und Grün der Stadtverwaltung, werden noch Stauden gepflanzt. Scheid überreichte eine von der FWG gespendete Spielzeugkiste.

Ortsvorsteher Kay Lützel berichtete, dass 2022 im Ortsbeirat über eine Neugestaltung des Spielplatzes gesprochen wurde, da die Geräte alle kaputt gewesen seien. Dabei sei die Idee entstanden, einen Bahnhof anzulegen, um so an den früheren Bahnhof des Pfefferminzbähnels zu erinnern. Die Spielgeräte wurden nach Angaben von Weigel nach individuellen Plänen aus heimischem Holz in einem Inklusionsbetrieb in Hinterweidenthal produziert. Deshalb habe es etwas länger gedauert. Die Mitarbeiter der Abteilung Stadtbild und Grün hätten die Spielplatz-Neugestaltung „toll gemacht“, lobte Weigel. 180.000 Euro habe das gekostet. „Das ist kein Pappenstiel“, sagte Weigel.

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