Neustadt Die richtige Birne
Vor zwei Jahren für den kleinen Nils eine „Nancy-Mirabelle“, für Lena jetzt eine von Opa Manfred Eichberger gespendete „Sommermuskatellerbirne“. Die wurde am Samstag bei der jährlichen Pflanzaktion an der Schleit gesetzt. Das Streuobstwiesenprojekt der Gemeinde Meckenheim wächst auch deshalb, weil Familien oft einen Anlass haben, einen weiteren Baum zu pflanzen.
Auch Gerhard Guth hat gut lachen: Mit der Baumspende einer „Veldenzer“-Birne zu seinem 75. Geburtstag hat ihm seine Cousine Gertrud eine doppelte Freude gemacht: Entpuppte sich doch die erste von Guth vor ein paar Jahren gepflanzte „Veldenzer“ als „Oberösterreichische Weinbirne“. Zur großen Enttäuschung des früheren Obstbauern, der damals bei der Auswahl großen Wert auf die in der Vorderpfalz und in Meckenheim einst als „Schmidtbirne“ populären Sorte gelegt hatte. „Wollen wir doch hoffen, dass es diesmal die richtige Birne ist“, sagt Guth lächelnd. „Wir haben wegen solcher Unstimmigkeiten vor ein paar Jahren die Baumschule gewechselt, holen unsere Bäume nun bei einer Heidelberger oder einer westpfälzischen Baumschule“, erklärt Bürgermeister Heiner Dopp (FWG) bei der Pflanzaktion. In den Boden kam am Samstag auch eine „Sommer-Apothekerbirne“, die der Arbeitskreis „Historische Obstsorten Pfalz-Elsass-Kurpfalz“ anlässlich der Obstschau gespendet hat. „Bis in die 1950er Jahre stand eine Sommer-Apothekerbirne an meinem Elternhaus. Der Baum dürfte an die 100 Jahre alt und 1853 beim Hausbau mitgepflanzt worden sein“, erinnert sich Guth. In Meckenheim ist die Sorte auch als „Zuckerbirne“ bekannt, es gibt zudem noch eine Zuckerbirnengasse im Dorf. „Der östliche Teil des Schleitgrabens ist jetzt mit 250 Obstbäumen komplett belegt“, bilanzierte Dopp. Nächstes Jahr soll die Pflanzaktion auf der anderen Straßenseite fortgesetzt werden. Möglich wären Anpflanzungen der Weißen Maulbeere, stellt er in Aussicht. (ain)