Neustadt „Dem Spiel unseren taktischen Stempel aufdrücken“

Neustadt. Mit dem Aufsteiger SV Duisburg 98 hat Wasserball-Erstligist SC Neustadt eine Rechnung offen. Im Oktober warfen die Duisburger die Pfälzer aus dem Deutschen Wasserball-Pokal. Die Westdeutschen, zurzeit Dritter der B-Gruppe, gastieren am Samstag, 18 Uhr, im Neustadter Stadionbad.

Der SCN, im Oktober gerade dabei, neue Spieler zu integrieren, verlor das erste Pflichtspiel der Saison unter seinem neuen Trainer Davorin Golubic mit 5:11. Drei Wochen später präsentierte sich der SCN besser aufgestellt und verlor die Ligabegegnung in Duisburg nur mit 6:8. SCN-Manager Michael Heinz erinnert sich: „Diese Niederlage war verdient. Wir lagen in der Halbzeit mit 6:2 vorne und hatten es mehrfach in der Hand, das Bad als Sieger zu verlassen.“ Allerdings erwiesen sich die Duisburger im weiteren Saisonverlauf als starker Aufsteiger und rangieren nun mit 12:6 Zählern punktgleich mit zwei weiteren Teams in Lauerstellung hinter Spitzenreiter OSC Potsdam (14:4). Der SCN hat in dieser Saison noch nicht überzeugt, wenn er knappe Spiele drehen sollte. Das zeigt auch die 10:13-Niederlage zuletzt in Weiden. Schmerzhaft war eine 6:7-Heimniederlage der Pfälzer im November gegen Potsdam. Jetzt gilt es, die Heimbilanz zumindest gegen Duisburg nicht weiter zu verschlechtern. Golubic geht mit seinem stärksten Team ins Match. Nur Tim Hornuf weilt noch einige Wochen im Ausland. Wieder in der Mannschaft ist Fernando Mongrell nach einem Spiel Sperre. „Duisburg hat eine sehr gute Truppe. Das Team wird sehr gut vorbereitet hier ankommen“, sagt Golubic. Sein Plan: „Wieder wie gegen Wedding mit einer starken Verteidigung dem Spiel unseren taktischen Stempel aufdrücken.“ Nachdem Golubic noch einmal die Video-Aufnahmen des torarmen Heimspiels gegen Wedding Berlin studiert hat, stellt er fest: „Unser Spiel war gar nicht so schlecht. Wir litten noch unter der langen Winterpause.“ Auch die Chancenauswertung in Überzahl, die von etlichen Fans vor zwei Wochen mit Enttäuschung quittiert worden war, verteidigt er. Das Ziel sei, bei einer Hinausstellung des Gegners möglichst schnell abzuschließen, bevor sich die gegnerische Abwehr formiert habe. Johannes Weigert, 18-jähriger Nachwuchsspieler, durfte zuletzt gegen Weiden während der letzten Minuten ins Becken, da zwei SCN-Spieler wegen drei Wasserverweisen für den Rest des Spiels draußen bleiben mussten. „Am Anfang pfiffen die Schiedsrichter noch korrekt. Gegen Ende gab es zu viele Hinausstellungen gegen uns“, sagt Weigert. Er hatte Anfang des Jahres einige Trainingseinheiten wegen seiner Abitur-Vorbereitungen ausfallen lassen. Nach den schriftlichen Prüfungen in Deutsch, Sport und Biologie atmet er auf: „Es ist ganz gut gelaufen, aber man weiß ja nicht, wie die Antworten bewertet werden.“ Er strebt ein technisches Studium an, möglichst an einer Universität im Umkreis. „Damit ich hier weiter Wasserball spielen kann“, sagt er. Gegen Duisburg erwartet Weigert, dass sein Team erneut aus einer stabilen Abwehr heraus agiert. Manager Heinz zieht fünf Spiele vor Ende der Hauptrunde eine Zwischenbilanz: „Mit dem bisherigen Verlauf können wir nicht zufrieden sein. Wir haben unnötig Punkte liegen lassen wie in Duisburg und Weiden sowie zu Hause gegen Potsdam.“ Das angestrebte Ziel, Platz vier, sei dadurch schwieriger zu erreichen. Eine Teilnahme an der Zwischenrunde mit Spielen gegen ein Team der A-Gruppe sei wichtig für die Entwicklung des jungen SCN-Teams. Für Coach Golubic hat Heinz Lob übrig: „Er arbeitet sehr systematisch und bindet unsere jüngeren Spieler gut ein. Daher haben wir uns seit Herbst und den Partien gegen Duisburg stark entwickelt.“ Duisburg startete 2016 mit zwei Auswärtsniederlagen: Gegen Neukölln Berlin verloren die Westdeutschen mit 7:11, gegen Potsdam mit 8:11. Gegen den Tabellen-Vorletzten SV Cannstatt gewann Duisburg am Samstag im Heimspiel mit 10:5. „Wir kommen in Komplettbesetzung und sehr zuversichtlich nach Neustadt“, sagt die Duisburger Wasserballwarten Susanne Becker. „Wir haben in dieser Saison schon zweimal gegen den SCN gewonnen und wollen das jetzt ein drittes Mal packen.“ So spielen sie SC Neustadt: Sucic, Ulrich – Mosashvili, Weigert, Oliveira, Held, Martin Görge, Oliver Görge, Mongrell, Glaser, Tummings, Erak, Kolar. (kle)