Deidesheim Bürgermeisterwahl: Erfolglose Kandidatensuche bei SPD und FWG

Der neue Chef im Rathaus wird am 5. November gewählt.
Der neue Chef im Rathaus wird am 5. November gewählt.

Mit Dieter Dörr (CDU) steht nur ein Kandidat am 5. November zur Wahl, wenn in der Verbandsgemeinde Deidesheim über die Nachfolge von Bürgermeister Peter Lubenau (CDU) entschieden wird. Warum politische Gegner keine eigenen Kandidaten aufgestellt haben.

Am 1. Mai 2024 geht Lubenau, der seit 2016 Bürgermeister der Verbandsgemeinde ist, in den Ruhestand. Seine Stelle war im April dieses Jahres öffentlich ausgeschrieben worden. Als die Frist, Bewerbungen einzureichen, am 18. September abgelaufen war, lag nur ein einziger Wahlvorschlag vor: Für die CDU tritt der derzeitige Beigeordnete der Stadt und der Verbandsgemeinde Deidesheim Dieter Dörr, der bereits im März vom Gemeindeverband seiner Partei aufgestellt worden war, zur Bürgermeisterwahl an. Ansonsten lagen keine weiteren Wahlvorschläge vor: Keine andere Partei aus dem Verbandsgemeinderat hatte einen Kandidaten oder eine Kandidatin benannt. Auch kein Einzelbewerber hatte sich gemeldet.

Eine Wahl findet natürlich trotzdem statt, auch wenn auf dem Stimmzettel – im Unterschied zu Wahlen mit zwei oder mehr Bewerbern – nur „Ja“ und „Nein“ angekreuzt werden kann. Eine Premiere ist die Bürgermeisterwahl mit nur einem Kandidaten in Deidesheim nicht: Auch Peter Lubenau hatte bei seiner Wahl 2016 keinen Gegenkandidaten. Allerdings fand damals am selben Tag die Landtagswahl statt, was am 5. November nicht der Fall sein wird.

SPD: Wäre für Demokratie wichtig gewesen

Warum die SPD niemanden aufgestellt hat, erklärt die Vorsitzende des SPD-Gemeindeverbands, Isabel Mackensen-Geis. Seit Anfang 2023 habe ihre Partei „viele Gespräche geführt“, sagt sie auf Anfrage der RHEINPFALZ. Interessenten habe es zwar gegeben, aber schließlich habe sich kein Kandidat finden lassen. Sie gibt zu bedenken, dass ein solches Amt auch in die jeweilige Lebensplanung passen müsse. Mackensen-Geis bedauert, dass die SPD keinen Bewerber habe aufstellen können, weil es wichtig gewesen wäre, dass die Bürger eine Auswahl haben, um auf diese Weise den demokratischen Prozess zu unterstützen. Generell sei es in den letzten Jahren schwieriger geworden, Menschen zu finden, die ein politisches Amt übernehmen wollen. Zwar finde am 5. Npvember parallel keine überregionale Wahl statt. Aber Mackensen-Geis befürchtet trotzdem keine geringe Wahlbeteiligung: „In Deidesheim gehen immer viele Bürger wählen.“ Mit dem einzigen Kandidaten Dieter Dörr wolle sich die SPD zu den für die Verbandsgemeidne wichtigen Themen austauschen, kündigt sie an.

FWG: Herzblut ist Voraussetzung

Auch die Freie Wählergruppe habe sich „bemüht, in den eigenen Reihen einen Kandidaten zu finden“, erklärt auf Anfrage Julia Kren, Vorsitzende der FWG der Verbandsgemeinde. Das Amt des Bürgermeisters anzustreben, mache nur Sinn, wenn man sich auch mit Herzblut dafür einsetzen könne. Auch von außerhalb der FWG habe sich niemand gefunden, der dazu bereit gewesen wäre. „Wir hätten gerne einen Kandidaten aufgestellt“, betont sie. Kren ist gespannt, wie hoch die Wahlbeteiligung ausfallen wird. In Verbindung mit Kommunalwahlen würde sie erfahrungsgemäß höher ausfallen.

x