Kirrweiler Bürgermeisterwahl: Ein Urgestein der Kommunalpolitik

Kirrweiler aus der Vogelperspektive.
Kirrweiler aus der Vogelperspektive.

Vor der Wahl: In Kirrweiler tritt für das Amt des Ortsbürgermeisters nur ein Kandidat an: Amtsinhaber Rolf Metzger (Bürgerliste). Der 70-Jährige ist seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik engagiert und macht es noch immer gerne.

Eigentlich hatte Rolf Metzger einmal vorgehabt, mit 70 aufzuhören als Ortsbürgermeister. Doch jetzt hat er seinen Hut doch noch einmal in den Ring geworfen – zum vierten Mal. Was ihn motiviert? Metzger will „seine“ Projekte weiterführen, und wenn möglich, zumindest einige davon zum Abschluss bringen. „Das dauert ja heute alles sehr lange“, erklärt er. Da ist zum Beispiel die Rathaussanierung, die schon seit zwei Jahren auf der Tagesordnung steht und „sicher noch einmal genauso lange dauern“ wird, wie Metzger sagt. Die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses sei an sich schon nicht einfach, und die Pandemie habe – wie bei anderen Projekten auch – zu Verzögerungen geführt.

Metzger ist kein gebürtiger Kirrweilerer, er stammt aus Limburgerhof. „Aber ich wollte schon immer in Richtung Neustadt“, erzählt er. Von dort kam die Familie seines Vaters, und er mochte die Gegend schon als Kind. Studiert hat er dann in Ludwigshafen und Mainz, kam aber, so bald sich die Gelegenheit bot, wieder zurück in die Pfalz. Nun wohnt er seit 38 Jahren in Kirrweiler und ist dort seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik engagiert.

Kita-Erweiterung wichtiges Thema

Eine ganz wichtige Sache sei derzeit auch die Kita-Erweiterung. Die Gemeinde Kirrweiler hat das Gebäude vom Elisabethenverein übernommen, und muss jetzt dafür sorgen, dass es auf Vordermann gebracht wird und genügend Platz bietet. Und dann wäre da natürlich auch noch der Quartiersplatz, das Freiflächen-PV-Projekt, die Herta-Kuhn-Stiftung, das Gewerbegebiet, das erweitert werden soll – um nur einige der aktuellen Projekte zu nennen. Metzger, der früher einmal Handelslehrer an der Berufsbildenden Schule war, ist seit fünf Jahren in Pension und hat seither die Möglichkeit, viel Zeit in das Ehrenamt zu investieren. Er macht es noch immer gerne, aber er mahnt auch: „Das Amt wird immer zeitaufwendiger. Wie soll das jemand machen, der berufstätig ist?“ Er habe häufig Besprechungen, die mehrere Stunden dauern.

In Zukunft, da ist er überzeugt, müsse die Arbeit noch weit mehr als bisher auf ein Team verteilt werden. Doch in puncto Nachwuchs sei der Kirrweilerer Rat gut aufgestellt. „Wir haben gute junge Leute.“ Welcher Partei sie angehören, sei auf kommunaler Ebene nicht wichtig.

A propos Nachwuchs: Metzger, der verheiratet ist und eine erwachsene Tochter hat, wird demnächst Großvater.

Was soll der Bürgermeister als Nächstes in Angriff nehmen?

Neben der Bürgerliste treten in Kirrweiler für den Gemeinderat (16 Sitze) die SPD und die CDU an. Wir wollten von deren Spitzenkandidaten Uwe Vester (SPD) und Nadine Anton (CDU) wissen: Was soll der Bürgermeister als Nächstes in Angriff nehmen?

Nadine Anton, CDU

Für die kommenden fünf Jahre ist es für uns eine der Hauptaufgaben, das Ehrenamt sowie die Vereinsarbeit in unserem Ort weiter zu stärken. Es müssen Anreize für ehrenamtlich Aktive geschaffen werden und den Vereinen muss eine Räumlichkeit zur Verfügung gestellt werden, wo auch in Zukunft Veranstaltungen für die Dorfgemeinschaft stattfinden können. Darüber hinaus stehen der bedarfsgerechte, am Wohle der Kinder orientierte Ausbau unserer Kindertagesstätte sowie die Sicherstellung der Nahversorgung vor Ort im Fokus. Die Entwicklung eines einheitlichen Wegeleitsystems, das parteiübergreifend bereits angestrebt wurde, sowie die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet innerhalb unserer Ortsgemeinde sollten in naher Zukunft unbedingt weiter vorangebracht werden. Die geplante Freiflächenphotovoltaikanlage muss ebenfalls zeitnah umgesetzt werden.

Uwe Vester, SPD

Im Augenblick sind viele Projekte in Kirrweiler auf einem guten Weg – wie das Mehrgenerationenhaus oder auch die kulturellen Veranstaltungen, um die der Ortsbürgermeister sich kümmert. Eigentlich ist es nicht so, dass man das Rad neu erfinden müsste. Sondern dass der Ortsbürgermeister und der Rat die Projekte, die sie begonnen haben, zu Ende bringen. Der SPD ist die Entwicklung hin zum sanften Tourismus wichtig, außerdem wollen wir die ortsansässigen Gewerbebetriebe unterstützen. Unser hauptsächliches Thema ist, die Familie und das Zusammenleben aller Generationen zu fördern. Die Stärkung des Ehrenamtes und des sozialen Engagements sind uns wichtig. Wichtig ist für uns auch Folgendes: Wir treten nicht gegen die anderen Parteien an, sondern wollen zusammen mit ihnen fürs Wohl des Dorfes arbeiten und ergänzend wirken.

Rolf Metzger
Rolf Metzger
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