Heimbach Benjamin Dicke ist mit 16 bereits erfolgreicher Geflügelzüchter

Benjamin Dicke präsentiert eine seiner ausgezeichneten japanischen Legewachteln.
Benjamin Dicke präsentiert eine seiner ausgezeichneten japanischen Legewachteln.

Für einen 16-Jährigen mag die Zucht von Geflügel ein eher ungewöhnliches Hobby sein. Nicht so für Benjamin Dicke. Der Jungzüchter aus Heimbach hat einen besonderen Erfolg gefeiert. Bei der jüngsten Bezirksschau in Gemünden sowie der Landesschau Rheinland-Pfalz in Wörth erhielt er für seine japanische Legewachteln sehr gute Bewertungen.

Drei Landesverbands-Jugendehrenbänder und eine Ehrenurkunde sahnte Dicke bei den Schauen ab. Zudem erwartet er noch einen Preis für besondere Leistungen. Seit drei Jahren ist der 16-Jährige Mitglied des Geflügelzuchtvereins Idar-Oberstein. Seither betreibt er die Geflügelzucht auch auf professionelle Art. Der Schüler aus Heimbach züchtet Japanische Legewachteln in den Farbschlägen gelbwildfarbig und weiß sowie Ayam-Serama-Hühner. „Hühner und Wachteln haben mich schon immer interessiert“, berichtet Dicke im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Aufs Huhn gekommen sei er durch seinen Großvater. In dessen Wellensittich-Voliere lebten Wachteln als Bodenbewohner. Die Wachteln hätten ihm schon früh gut gefallen.

Bruten im Sommer

Derzeit zählt Benjamin Dicke rund 25 Zuchtwachteln. Im Sommer, wenn die Küken in mehreren kleinen Bruten schlüpfen, seien es mehr. „Dann sind es etwa 70 Wachteln.“ Die ursprünglich aus Japan stammenden Vögel werden dort seit dem 13. Jahrhundert als Ziervögel gehalten und seit über 100 Jahren auf Legeleistung gezüchtet. Verzehrt werden Eier aber auch das Fleisch. Die kleinen Vögel erreichen ein Gewicht von rund 250 bis 300 Gramm.

Kleinstes Huhn der Welt

Die Wachteln gibt es in unterschiedlichen Farbschlägen von weiß über Silber, Zimt und blau bis hin zu gelb. Dicke ist der Einzige, der gelbwildfarbige Wachteln ausstellt, wie er der RHEINPFALZ berichtet.

Ebenfalls Seltenheitswert haben seine Hühner der Rasse Ayam Serama. Die aus Malaysia stammenden Vögel sind die kleinste Rasse der Welt, erzählt Dicke. „Sie sind etwa so groß wie eine Wachtel“, fügt der Elftklässler hinzu. Derzeit zählt er rund 40 dieser Hühner. „Es gibt nur fünf Züchter in Deutschland“, berichtet er nicht ohne Stolz.

Täglich verbringt er rund eine halbe Stunde beim Füttern der Tiere, „am Wochenende fällt mehr Zeit für das Putzen der Stallungen an.“ Die tropischen Hühner aus Malaysia leben im Winter in einer 15 Grad warmen Voliere. Nur hobbymäßig verkauft Dicke ab und an einen Vogel, der nicht zur Zucht geeignet ist. Etwa 100 bis 300 Euro koste ein Zuchttier, weiß der Schüler, der die Nohfelder Niederlassung der Gemeinschaftsschule Freisen besucht. Wenn er sich nicht gerade um seine Vögel kümmert, fährt er in seiner Freizeit Mountainbike, Motorrad oder geht schwimmen.

Jugendarbeit trägt Früchte

„Der Verein ist stolz, dass sich Jugendliche für die Rassegeflügelzucht begeistern“, sagt der zweite Vorsitzende des Vereins, Christian Wiedemann. Die jüngsten Erfolge zeigten, dass die Jugendarbeit im Verein Früchte trage. Unter den Jugendlichen hatte auch Marcel Chambers aus Fohren-Linden Erfolge errungen.

„Bei der Rassegeflügelzucht stehen die artgerechte Tierhaltung und die Erhaltung der verschiedenen Geflügelrassen im Vordergrund, aber auch die Geflügelhaltung als Nutz- und Haustier“, schildert Wiedemann. Insbesondere Wachteln seien sehr beliebt, nicht nur wegen der schmackhaften Eier, sondern auch wegen des geringen Platzbedarfs. Der Geflügelzuchtverein Idar-Oberstein besteht seit 1902 und hat aktuell 160 Mitglieder, darunter auch Personen aus dem Kuseler Raum. Der Verein unterstütze Interessenten gerne beim Einstieg in die Geflügelzucht zudem biete Schulklassen an, sich auf dem Gelände des Vereinsheims auf der Hohl in Oberstein ein Bild von der Geflügelhaltung zu machen, erläutert der zweite Vorsitzende. „Wir Rassegeflügelzüchter- und Halter, stellen die einzige Alternative zur Massentierhaltung dar und erhalten den unbezahlbaren Genpool der Alten Rassen“, betont Wiedemann.

x