Fussball Was sich der FSV Schifferstadt in der neuen Runde vornimmt

Spielertrainer Christoph Mehrl (rechts) will künftig nur noch in Notfällen selbst auf dem Platz eingreifen.
Spielertrainer Christoph Mehrl (rechts) will künftig nur noch in Notfällen selbst auf dem Platz eingreifen.

Fußball-Landesligist FSV Schifferstadt geht in seine sechste Saison in dieser Liga. In der vorigen Runde wurde völlig überraschend eine Spitzenmannschaft. Zum Auftakt der neuen Serie erwartet der FSV Lokalrivale Phönix (Sonntag, 15 Uhr).

Der FSV Schifferstadt hat seine beste Landesliga-Saison gespielt. Mehr noch, es war die erfolgreichste Runde seit 39 Jahren. In drei dramatischen Aufstiegsspielen gegen den TuS Steinbach musste sich der FSV erst im Elfmeterschießen des Entscheidungsspiels geschlagen geben und verpasste den Sprung in die Verbandsliga nur um Haaresbreite. Muss die Mannschaft jetzt mit dem Fluch der guten Tat und einer gestiegenen Erwartungshaltung zurechtkommen? Besteht die Gefahr, dass die Spieler gedanklich noch zu sehr mit der Serie 2021/22 beschäftigt sind? Gelingt es, den Hebel sofort umzulegen?

Fragen, die sich Spielertrainer Christoph Mehrl auch gestellt hat. „In der ersten Trainingswoche haben wir diese Themen besprochen. Die Dramatik war noch präsent, der Stolz auf eine überwältigende Runde ebenso. Aber wir haben diese Serie abgehakt, sie wird uns nicht mehr tangieren“, ist der Coach sicher. Es gebe andere Aspekte, die jetzt Vorrang genießen. So gelte es, nach einer fordernden Spielzeit und einer extrem kurzen Pause dem Team den Fokus auf die neue Saison zu vermitteln. Dabei sei die Vokabel Demut öfter gefallen. „So zu performen ist nicht selbstverständlich. Wir müssen uns in der Landesliga jedes Jahr alles hart erarbeiten. Zudem werden wir künftig mit anderen Augen gesehen“, sagt Mehrl.

Platz im oberen Mittelfeld als Erfolg

Um wieder erfolgreich zu sein – und das wäre für den Trainer schon ein Platz im oberen Mittelfeld – müsse die Mannschaft, deren Kapitän weiterhin der 29-jährige Alexander Hödl ist, die bekannten FSV-Attribute auf dem Platz bringen. Gemeint sind Leidenschaft, Zusammenhalt, Laufbereitschaft oder Kampfgeist. Weil das Programm dicht gedrängt ist, hat Mehrl den Vorbereitungsplan angepasst. Zudem fand das übliche dreitägige Trainingslager dieses Mal auf der schmucken und komfortablen Anlage an der heimischen Portheide statt.

Der Kader wurde nur wenig verändert. David Pranschke, Bastian Keller, Marvin Göllner und Manuel Weschler haben ihre Laufbahn beendet. Gekommen sind drei Mittelfeldspieler: Rückkehrer Daniel Kopf (25) vom Oberligisten Speyer und Lucas Fiederer (25) vom Lokalrivalen Phönix haben ihre Klasse schon nachgewiesen und dürften das Team verstärken. Jonas Hild (19), der in Ruchheim nur auf vier Einwechslungen kam, gilt als talentiert. „Jonas fällt positiv auf und kann auch in der Abwehr eingesetzt werden“, erklärt Mehrl. Allerdings gibt der Übungsleiter zu bedenken, dass die personelle Lage auf dem Papier besser aussieht, als sie sich aktuell darstellt, weil viele Spieler verletzt seien. Philipp Schwind (Verletzung am Knöchel) und Jan Drese (Innenbandriss) seien gar operiert worden.

Die Mannschaft habe insgesamt einen Entwicklungsschritt gemacht, müsse aber verkraften, dass zu Beginn etliche Stammkräfte fehlen werden. „Die Klasse ist sehr ausgeglichen, attraktiv und die stärkste Landesliga seit zehn Jahren“, glaubt Christoph Mehrl. Es wäre fatal, blauäugig in die Saison zu gehen. Er selbst will nur noch in Ausnahmefällen spielen. „Mit bald 35 Jahren spüre ich meinen Körper. Ich vertraue den jungen Spielern und werden keinem den Platz wegnehmen“, verdeutlicht der Trainer.

Gegen den Nachbarn Phönix gehe es nur über Kampfgeist und Wille. „In unserem Team stehen etliche Schifferstadter, die wissen, was ein Derby bedeutet“, betont Mehrl. Trotz der Ausfälle sei der FSV selbstbewusst genug, um drei Punkte anzustreben.

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