Ludwigshafen OB würdigt die Verdienste von Franz Stalla

Hat viele Spuren in Ludwigshafen hinterlassen: Franz Stalla
Hat viele Spuren in Ludwigshafen hinterlassen: Franz Stalla

Nach der Kreisverwaltung und dem Förderkreis Ebertpark bringen nun auch die Stadtverwaltung sowie der Förderverein des Rheingönheimer Wildparks ihr tiefes Bedauern über den Tod des Vogelkundlers Franz Stalla zum Ausdruck. Er war – wie berichtet – am 15. November im Alter von 90 Jahren verstorben.

„Franz Stalla hat den Vogelschutz in Ludwigshafen verkörpert und durch unzählige Aktivitäten und Aktionen vorangebracht“, würdigt ihn Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD). Ludwigshafen verliere mit ihm einen hoch engagierten Menschen und sei dankbar für die vielen Spuren, die er in der Stadtgesellschaft und in der Landschaft hinterlassen habe.

Beitrag zur Umweltbildung

Bereits in den 1950er-Jahren habe sich der bei der BASF tätige Ingenieur den aktiven Ornithologen in der Region angeschlossen und 1962 von der Vogelwarte Radolfzell die Lizenz zur Vogelberingung erhalten. Er und seine Mitstreiter hätten 60.000 Vögel beringt und damit einen großen Beitrag zur Erforschung der Vogelwelt geleistet. 1960 habe Stalla einen vogelkundlichen Arbeitskreis gegründet, um das Thema Vogelschutz einem breiteren Kreis der Bevölkerung nahezubringen. Der Arbeitskreis habe Kurse an der Volkshochschule angeboten, Exkursionen und Führungen organisiert. Über Jahrzehnte habe er ein eigenes Mitteilungsblatt herausgegeben. „Der Vogelruf“ habe über die heimische Natur und Vogelwelt informiert und auf Veranstaltungen hingewiesen. „Damit leistete Franz Stalla einen wesentlichen Beitrag zur Umweltbildung in Ludwigshafen. Er bot Bürgern vielfältige Gelegenheiten, die örtliche Vogelwelt kennenzulernen – und sich für sie zu engagieren“, so die OB.

Verdienstkreuz Kanzler Kohl erhalten

Aus dem Arbeitskreis heraus sei 1969 die „Ornithologische Beobachtungsstation Altrhein“ (Orbea) im Maudacher Bruch gegründet worden. Dort sei jährlich der Ehrenpreis „Goldene Nisthöhle“ vergeben worden, und es fanden zahlreiche und Tage der offenen Tür statt. 1974 sei Stalla in den ersten Landespflegebeirat – heute Naturschutzbeirat – der Stadt als Vertreter des Naturschutzes und als vogelkundlicher Fachexperte berufen worden. Im Dialog mit der Verwaltung habe er sich hier 45 Jahre lang für die Berücksichtigung von Vogelschutz in städtischen Projekten engagiert. Seit den 1970er-Jahren war Stalla Naturschutzbeauftragter der Stadt. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er 1991 vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl das Verdienstkreuz Erster Klasse. „Die Stadt trauert mit seiner Frau Helga, seinen Söhnen und Enkeln um einen herausragenden Menschen“, sagt Steinruck.

War uns ein guter Berater“

„Er war uns ein guter Berater in naturkundlichen Fragen, ganz besonders als Vogelkundler“, sagt Wilhelm Wißmann als Vorsitzender des Fördervereins Wildpark. Stalla war Gründungsmitglied des Vereins und bis zu seinem gesundheitlich bedingten Ausscheiden 2018 im Vorstand tätig. „Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren“, so Wißmann.

Die Trauerfeier für Franz Stalla ist am Freitag, 26. November, 11 Uhr, in der Kirche St. Josef, die Beisetzung um 13 Uhr auf dem Friesenheimer Friedhof. Anstelle von Kränzen und Blumen bittet die Familie um Spenden für den Förderkreis Ebertpark.

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