Ludwigshafen „Jungs spielen einfach besser“

Mutterstadt. Die männliche C1 der FG 08 Mutterstadt hat sich im Sommer 2013 auf einen talentierten Zugang gefreut. Ihr Name ist Alina Traub. Ihrem ambitionierten Ziel, Profifußballerin zu werden, geht sie mit großen Schritten entgegen.

Alina Traub hat schon immer lieber mit Jungs zusammen gekickt. „Die können einfach besser Fußball spielen“, sagt die 14-Jährige und grinst. „Alina fühlt sich bei den Jungs einfach wohler. Dort spielt sie mit mehr Motivation und freut sich auf die Herausforderung“, stellt Anja Traub fest. Die Mutter von Alina verrät allerdings, dass sie sich um ihre Tochter sorgt: „Ich bin immer der Angst ausgesetzt, dass sich Alina im Zweikampf mit den körperlich überlegenen Jungs verletzt.“ Deswegen entschieden sich Alina und ihre Eltern im vergangenen Sommer mit der FG 08 Mutterstadt bewusst für einen Verein, der in der Kreisliga Vorderpfalz Nord spielt. „In eine tiefere Liga wollten wir nicht. Der Fußball wird schlechter, die Knochen leiden darunter“, erklärt Alinas Mama die Entscheidung für die FG 08. Zudem lebt die Familie Traub in Limburgerhof, Alina besucht dort die Rudolf-Wihr-Realschule. „Im Sommer kann ich mit dem Rad zum Training fahren. Außerdem kenne ich viele Mitspieler aus meiner Anfangszeit bei der SG Limburgerhof“, freut sich die Achtklässlerin, die sich bei ihrem neuen Verein sehr wohl fühlt. Alinas fußballerische Laufbahn begann im zarten Alter von sechs Jahren. Zu einem Turnier ihres elfjährigen Bruders Maurice war Alina 2006 als Zuschauerin gekommen. Weil den Bambini der SG Limburgerhof im Finale des Turniers zu wenig Spieler zur Verfügung standen, entschied Alina spontan, auszuhelfen und ermöglichte so die Finalteilnahme. Im Endspiel bezwang die SG im Elfmeterschießen den FSV Oggersheim. Seither ist der Fußball aus dem Leben des Bayern-Fans nicht mehr wegzudenken. Nach zwei Jahren in der F-Jugend der SG Limburgerhof wechselte Alina zum FC Arminia Ludwigshafen. Dort wurde die Schülerin in ihrem zweiten E-Jugend-Jahr beim entscheidenden Meisterschaftsspiel von einem Scout der TSG Hoffenheim gesichtet und zum Probetraining eingeladen. Alina folgte dem Ruf der TSG und begann ihr erstes D-Jugend-Jahr in der Mädchenmannschaft von Hoffenheim, verlor dort allerdings schnell den Anschluss und damit die Lust. „Alina konnte aufgrund der Distanz nur alle 14 Tage zum Training nach St. Leon-Rot. Sie war fremd im Team“, bedauert Anja Traub. Also kehrte die defensive Mittelfeldspielerin zur Arminia zurück und spielte dort zwei weitere Jahre als einziges Mädchen in der Kreisliga Vorderpfalz Nord, bevor sie die Arminia nach der Saison 2012/13 in Richtung Mutterstadt verließ. Ihrem Trainer Matthias Nothaft hat Alina große technische und taktische Fortschritte zu verdanken. Seit April 2013 wird die Pfälzerin regelmäßig zu den Auswahllehrgängen des Südwestdeutschen Fußballverbands (SWFV) in Edenkoben eingeladen. Christian Bauer, der Coach der Verbandsauswahl, nominierte die 14-Jährige nach dem Vierländerturnier in Koblenz Anfang Mai für den U15-Juniorinnen-Länderpokal in Duisburg (28. Mai bis 1. Juni). Der Länderpokal dient zugleich als großes Sichtungsturnier des DFB für die U15-Nationalmannschaft. Trotz der großen Ehre, zu den besten Fußballerinnen innerhalb des SWFV in ihrer Altersklasse zu zählen, spielt Alina lieber im Verein als in der Auswahl. „Im Verein spiele ich mit den Jungs. Da trau ich mir mehr zu, nehme die Zweikämpfe ernster und halte mich weniger zurück“, verrät die Realschülerin. Mit dem Abschluss der aktuellen Saison steht die hoffnungsvolle Nachwuchsspielerin vor einer wegweisenden Entscheidung. Alina könnte eine letzte Saison mit den Jungs in der C1 der FG 08 Mutterstadt kicken. Es deutet aber vielmehr vieles auf Abschied hin. Ein Wechsel zum 1. FFC Niederkirchen steht bevor. Niederkirchen plant Alina in die B-Jugend hochzuziehen. Die B-Juniorinnen des FFC spielen derzeit noch in der Regionalliga und haben den Aufstieg in die Bundesliga knapp verpasst. Alina ist noch uneins. „Ich würde schon gerne noch nächste Saison mit Jungs zusammenspielen“, gesteht die Auswahlspielerin, die sich allerdings der großen Chance, sich bei Niederkirchen weiterzuentwickeln und den Durchbruch zu schaffen, bewusst ist.

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