Ludwigshafen In dulci jubilo, nun singet und seid froh!

Singen gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und der Glühwein.
Singen gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum und der Glühwein.

Bis zum Literaturfestival „lesen.hören“ in Mannheim ist es zwar noch ein Weilchen hin, und Literatur – wenn sie nicht gerade auf das Fest bezogen ist wie Selma Lagerlöfs Weihnachtsgeschichten – passt auch nicht so gut in die Adventszeit wie Musik und Gesang. Das Literaturfestival bringt aber viele Erwachsene in eine ähnliche Stimmung der Vorfreude wie Kinder vor Weihnachten. „lesen.hören“ gehört zu den beliebtesten Kulturveranstaltungen der Rhein-Neckar-Region, und manche Termine sind lange vorher ausverkauft. Deswegen sei hier schon einmal, bevor das Programm vorgestellt wird, auf den begonnenen Vorverkauf hingewiesen. Programme liegen jetzt an vielen Orten aus, Karten gibt es in der Alten Feuerwache. Zur Eröffnung am 22. Februar kommt ein „Star“: der Schauspieler und Schriftsteller Joachim Meyerhoff, der mehrmals mit Lesungen und bei Gastspielen im Theater im Pfalzbau aufgetreten ist, so erst neulich im „Kaufmann von Venedig“ mit dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg. An den weiteren 16 Festivaltagen sind unter anderen Nino Haratischwili, Michael Lentz, Monika Rinck, Erika Pluhar und Bela B zu erleben. Und Aleida und Jan Assmann, die kürzlich zur „Mannheimer Rede“ im Nationaltheater waren, werden über Bücher sprechen, von denen sie besonders beeinflusst wurden. Geölte Stimmbänder im Nationaltheater Wo man singt, da laß’ dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Diese Volksweisheit – ob sie sich an der Erfahrung bewährt, sei einmal dahingestellt – sollte besonders jetzt für die Zeit vor Weihnachten gelten. Lied und Gesang jedenfalls gehören zu dem Fest wie der lamettabehängte Tannenbaum, der Christstollen und der Glühwein. Gerade weil immer weniger Menschen noch traditioneller Lieder wie „O du fröhliche“ oder „Stille Nacht, heilige Nacht“ kennen und auf den Weihnachtsmärkten aus den Lautsprecherboxen eher Popmusik ohne irgendeinen Bezug zu dem Fest dröhnt und dudelt, können sie nicht oft genug angestimmt werden, um die Erinnerung an sie zu bewahren. Schon gestern am Nikolaustag gab es dazu beim vorweihnachtlichen „Rudelsingen“ im Ludwigshafener Kulturzentrum Das Haus Gelegenheit. Wer sie verpasst hat, dem sei am Sonntag, 16. Dezember, um 19 Uhr die gemütliche Atmosphäre des Musiksalons im Oberen Foyer des Mannheimer Nationaltheaters empfohlen. Hier animiert Joe Völker, der Leiter des Alphabet-Chors, das Publikum zum Mitsingen. Um die Stimmbänder zu ölen, gibt es ein Glas Glühwein. „Weihnachts-Spezial“ bei „Wort und Wein“ im Pfalzbau Gemeinsam gesungen wird sicher auch beim „Weihnachts-Spezial“ der beliebten Reihe „Wort und Wein“ im Pfalzbau. Vor einem Jahr hat der Pianist Frank Rosenberger den zahlreichen Gästen sogar ein isländisches Lied beigebracht. In diesem Jahr werden am Freitag, 21. Dezember, um 19.30 Uhr die Sänger vom Jungen Musical der Pfalzbau Bühnen mit gutem Beispiel vorangehen. Im Unterhaltungsprogramm spricht Intendant Tilman Gersch unter anderen mit der Initiatorin des Krippendorfs Bornheim, der Leiterin des Caritas-Zentrums Beate Czodrowski und dem stellvertretenden Feuerwehrinspekteur Jochen Hummel. Der Wein dazu wird serviert vom Weingut Bergdolt aus Duttweiler bei Neustadt. Zum Wohl und frohe Weihnachten! Die Kolumne Lieber ins Konzert oder in die Ausstellung gehen? Ins Musical oder zur Lesung? Das Kultur-Angebot in der Region ist groß. Worauf wir uns freuen, erzählen wir freitags in der Kolumne „Ausgesucht“.

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