Ludwigshafen Hochstraßensanierungen könnten bis zu 1,5 Milliarden Euro kosten

Komplex, in jeder Hinsicht: die Hochstraße Nord.
Komplex, in jeder Hinsicht: die Hochstraße Nord.

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Nach internen Berechnungen der Ludwigshafener Stadtverwaltung, die am Montag im Stadtrat vorgestellt werden, könnte die Sanierung des gesamten Hochstraßensystems (Nord- und Südtrasse, B44 und B37, inklusive Rathaus-Abriss) annähernd 1,5 Milliarden Euro verschlingen. Das entspricht der aktuellen Gesamtverschuldung der Stadt.

Wichtige Verbindung: die Hochstraße Nord in Ludwigshafen.
Ludwigshafen

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Bis zu 1,5 Milliarden Euro: Hochstraßensanierung doppelt so teuer wie geplant

Zwei Szenarien

Derzeit explodieren die Baukosten: Für ihre Berechnungen hat die Verwaltung deshalb zwei Szenarien zugrundegelegt. In Szenario 1 wurde die vom Statistischen Bundesamt berechneten Baupreissteigerung der vergangenen fünf Jahre (5,6 Prozent) zugrundegelegt. Allein im Fall der ebenerdigen Helmut-Kohl-Allee als Ersatz für die Nordtrasse würde dies die Baukosten auf 585 Millionen Euro erhöhen. Zum Vergleich: 2018 war noch von 255 Millionen Euro die Rede.

In Szenario 2 wurden die Kosten für die Kohl-Allee mit der aktuellen Baupreissteigerung von 14,9 Prozent hochgerechnet. In diesem Szenario würden sich die Baukosten auf über eine Milliarde Euro erhöhen. Nach Abzug der erhofften Zuschüsse von Bund (60 Prozent) und Land (25 Prozent) an den förderfähigen Kosten bliebe dann ein Betrag von 381 Millionen Euro bei der Stadt (15 Prozent) hängen.

In der Vorlage für den Stadtrat ist von „einer Herkulesaufgabe“ für Ludwigshafen die Rede, selbst wenn die Stadt von Bund und Land nach genanntem Verteilungsschlüssel unterstützt würde. Die Verhandlungen dazu laufen gerade.

Rechnet man die Kosten für den Rathaus-Abriss (72 Millionen Euro), den Ersatzbau für die Pilzhochstraße (128 Millionen Euro), die Modernisierung der sogenannten Weißen Hochstraße (55 Millionen Euro) sowie die nicht förderfähigen Planungskosten (120 Millionen) dazu, ergeben sich aus heutiger Sicht maximale Gesamtkosten von 1,46 Milliarden Euro – das ist doppelt so viel, wie die Stadt ursprünglich kalkuliert hatte. Bei Szenario 1, also einer geringeren Baukostensteigerung, wären es in der Summe immer noch 952 Millionen Euro.

Die Projekte sollen in den 2030er-Jahren abgeschlossen sein.

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