Ludwigshafen Handball: Fiebriger Marco Binnes führt VTV zum Sieg

«Ludwigshafen.» Die Handballer der VTV Mundenheim zeigten ihr Feiertagsgesicht. Mit einem 25:23 (9:11)-Erfolg über die MSG HF Illtal besiegten sie den Vorjahres-Vizemeister der Oberliga – eine Energieleistung.

„Ich bin stolz auf die Jungs. Jeder hat gekämpft bis zum Umfallen“, lobte VTV-Trainer Andreas Reckenthäler. Marco Binnes traf vier Sekunden vor Schluss zum Endstand. Illtal verzweifelte an der aufopferungsvollen Abwehrarbeit und am starken VTV-Torhüter Janik Kunz. „Wir hatten das Tempo in der ersten Halbzeit gezielt ein wenig verschleppt und wollten im zweiten Durchgang Gas geben. Das hat geklappt“, sagte Reckenthäler. Die Mundenheimer mussten eine Menge Rückschläge verkraften. So fehlten vor dem Spiel Yannick Treiber, Aaron Schleidweiler und Moritz Leonhardt. Torhüter Nico Klein musste nach dem Aufwärmen passen. Nach einer guten Viertelstunde knickte Daniel Arentz um, schaute sich den Rest der Partie von der Bank an. „Wir haben trotzdem nie aufgesteckt“, betonte Reckenthäler. Mit ein Grund dafür war die Reaktivierung von Sascha Hanke. Er verlieh der 6-0-Formation Stabilität. Sinnbild des Mundenheimer Kampfgeistes aber war Marco Binnes, der sich trotz Fiebers in den Dienst der Mannschaft stellte und ein unglaubliches Pensum bot. Dabei sah ausgerechnet er zunächst eher wie der tragische Held aus, vergab im ersten Durchgang zwei Gegenstöße. Weil auch Leonard Pfeil und Yannick Muth einfache Gegenstoßtore ausließen, schienen sich die routinierteren Gäste durchzusetzen. Binnes biss sich aber zurück. Es waren seine beiden Treffer, die der Partie die Wende brachten: zunächst per Gegenstoß (59.) und vier Sekunden vor dem Ende mit einem überlegten Heber. Der Rest war Abwehrarbeit. Gästetrainer Steffen Eckert war angefressen: „Ich sehe bei uns aktuell keine Entwicklung. Es kann nicht sein, wie wir uns hier präsentiert haben“, zürnte er. Andreas Reckenthäler hat andere Probleme: „Ich hoffe, dass sich in den kommenden Tagen langsam wieder ein paar meiner verletzten Spieler zurückmelden.“ So spielten Sie VTV Mundenheim: Kunz, Kalveram (ein Siebenmeter) – Oetzel (1), Arentz, Schleidweiler (5) – Schutzius (1), Binnes (6) – Pfeil (5/3) – Pönisch, Treiber, Hanke (1), Muth (3), Thielmann (3) Zeitstrafen: 4:2 – Siebenmeter: 3/3 – 6/4 – Beste Spieler: Kunz, Binnes – Becker, Holz – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Lehmler/Stitz (Bad Ems/Rhein-Nette).

x