Ludwigshafen Hüttenzauber in „Eberthölle“
«Ludwigshafen.»Der Blick auf die Tabelle war lange Zeit frustrierend für Spieler, Trainer und Fans der Eulen Ludwigshafen. Denn an 15 von bislang 30 Spieltagen stand der Verein auf einem Abstiegsplatz. Die vergangenen sieben Spieltage waren die Eulen Letzter. Der Abgesang hatte schon vor Wochen begonnen. Nur noch wenige glaubten an den Klassenverbleib des Aufsteigers. Trainer Ben Matschke ist einer der wenigen, der nie am Ligaverbleib seiner Mannschaft zweifelte – offiziell zumindest. Matschke redete seine Spieler immer wieder stark, glaubte an sie, auch als 17 Spiele in Folge nicht gewonnen wurden. Trainer und Team schufteten Woche für Woche hart für das Saisonziel: drin bleiben. Seit gestern ist die Chance wieder größer. Die Eulen haben gegen den TV Hüttenberg 32:28 gewonnen – und wie: Hüttenzauber bei grandioser Atmosphäre in der zum siebten Mal in dieser Saison ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle. Durch den Erfolg rückte Ludwigshafen auf den 16. Tabellenplatz vor. Der würde am Saisonende zum Ligaverbleib reichen. Doch noch sind vier Spiele zu absolvieren. Und der Abstand zum neuen Tabellenletzten Hüttenberg beträgt nur einen Punkt. Aber die Eulen haben es nun in der eigenen Hand. Denn mit Heimsiegen gegen MT Melsungen (17. Mai, 19 Uhr) und HC Erlangen (3. Juni, 15 Uhr) würde das Wunder wohl wahr werden. „Das Spiel gegen Erlangen wird entscheidend“, sagt David Schmidt. Der Rückraumspieler der Eulen war gestern einmal mehr der überragende Spieler. Neun Tore erzielte Schmidt. Schon beim 29:28-Sieg in N-Lübbecke markierte Schmidt das Siegtor. Für den stellvertretenden Kapitän ist das aber keine Wiedergutmachung. In der Hinrunde patzte er bei der unglücklichen Niederlage in Hüttenberg. „Das war drei Tage danach abgehakt“, sagte der 24 Jahre alte Schmidt. Sein Abgang zum Saisonende zum TVB Stuttgart ist ein herber Verlust. für die Eulen. „Für mich ist es selbstverständlich bis zum Schluss alles für die Mannschaft und den Verein zu geben, denn ich habe 15 Freunde in der Kabine sitzen“, erklärte Schmidt. Einer dieser 15 Freunde ist Kai Dippe. Der Kreisläufer ging auch gestern wieder bis an seine Grenzen. Dippe ist das personifizierte Stimmungsbarometer der Mannschaft. Es gab Phasen, da machte es keinen Spaß, gab Dippe zu. „Doch solche Spiele wie gegen Hüttenberg sind es doch, wofür wir Handball spielen. Heute hat die Mannschaft gewonnen, die mehr wollte“, sagte Dippe. Nach der kleinen Serie wollen die Eulen nun den Jackpot: den Ligaverbleib. Kommentar