Ludwigshafen Gräfenauschule: CDU fordert weiter Soforthilfe vom Land
Die CDU lässt nicht locker mit Blick auf die Missstände in der Gräfenau-Grundschule im Hemshof. „Nach intensiver Diskussion im Bildungsausschuss des Landtags hat sich unsere Forderung nach schneller Unterstützung bestärkt. Wir brauchen eine bessere Sprachförderung und eine Doppelbesetzung für die ersten Klassen“, betont Marion Schneid als Landtagsabgeordnete und Stadträtin. Die Schule leiste hervorragende Arbeit, dürfe aber mit den Problemen vor Ort nicht alleingelassen werden. Deshalb sei es wichtig, dass die Stadt der Schule seit Jahren mit vielfältigen Angeboten der Jugendhilfe und mit einer vollen Stelle Schulsozialarbeit zur Seite stehe. Auch Partner wie die BASF, Serviceclubs und der Kinderschutzbund beteiligten sich daran. „Wenn das nicht reicht, sehen wir hier deutlich das Land in der Pflicht“, betont Schneid.
„Hilfe muss schnell kommen“
Sprachdefizite müssten bereits vor Eintritt in die Schule ausglichen werden. „Wir brauchen da eine verstärkte Förderung.“ Absolut kontraproduktiv sei das Auslaufen des Bundesprojekts der Sprachkitas und die schwache Umsetzung von Sprachförderung im neuen Kita-Gesetz des Landes. Eine Doppelbesetzung – je zwei Lehrer in einer Klasse, um in kleineren Gruppen die Kinder besser unterrichten zu können – sei für die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) mit den bislang zugewiesenen Lehrerwochenstunden nur punktuell möglich. Es solle auch nicht aufgestockt werden. „Hier sehen wir die dringende Notwendigkeit, dass das Ministerium der Gräfenauschule mehr Lehrkräfte zuweist“, sagt Schneid. „Hilfe muss schnell kommen, denn sonst bleiben die Kinder auf der Strecke. Und das ist keine Option.“
Laut Barbara Mächtle, Leiterin der Gräfenauschule, ist die Belastungsgrenze des Lehrpersonals weit überschritten, 40 Kinder, die teils ohne jegliche Deutschkenntnisse an die Schule kamen, müssen in diesem Jahr wohl die erste Klasse wiederholen. Der Migrationsanteil in der Schule liegt bei 98 Prozent.